tagessatz

Es gibt Menschen, die haben immer einen kleinen Schmerz auf den Lippen.

imagination

im Lebensmittelgeschäft: Du kommst rein und alle tragen Kittel mit der Aufschrift: „Wir hassen Lebensmittel!“

gesterday

frau dr. bäckerblume konnte das elend nicht mehr mit ansehen – – –

tagesrest

neben all den nach oben gerichteten daumen, herzchen, grinsegesichtern, die man im internet anklicken kann, um eine emotion auszudrücken, fehlt dann doch eines: eine kleine, kurz angedeutete dankbare verbeugung – – – aber eigentlich gut, dass es das im netz noch nicht gibt (und hoffentlich auch nie geben wird)

erinnerung an den 16. Oktober

ich ging mit stark gebeugtem herzen, doch zeitlich erfrischt (nicht erbost), solange, bis der eigene freund seinen eigenen kompletten garten wieder aus sich rauswürgt, an einem seichten nachmittag unter seichten bäumen vor einem seichten schatten und unter wolken; nichts war mehr haltbar, während niemand an seinen großvater denkt, und ich selbst mich sowieso dem schlaf übergeben habe, der mich nach einer halben stunde wieder rauswürgt, zeitlich erfrischt und nicht erbost.

krieschmich

wenn ich ein griechisches Restaurant eröffnen würde, sollte es jedenfalls KRETA GARBO heißen.

konjunktief

hätte sich A sich nicht 1994 eine klarinette gekauft, dann wäre er nicht elf Jahre später mitB in dem kleinen ort C aufgetreten, dann hätte ihn D nach seinem auftritt auch nicht ansprechen können, sie hätten sich nicht ineinander verliebt, würden nicht zusammen leben und hätten sich sieben Jahre später kein haus gekauft, ihr schwager E hätte dort die elektrische anlage nicht neu gemacht und sein stiefsohn F, dem es gerade nach drei abgebrochenen Studiengängen an antrieb und perspektive mangelte, hätte ihm nicht dabei geholfen; das stromkabel-verlegen hätte E dann keinen solchen spaß machen können, dass er mit knapp 28 jahren eine elektriker-ausbilder begonnen hätte, und er hätte dann auch nicht in der parallelklasse der berufsschule seine jetzige freundin kennenlernen können.

hopfnung

21.5.15 der politische jamertyp, in der lokalpolitik engagiert seit mindestens 30 jahren, wenn nicht länger, ein parteisoldat, der alles mitträgt, wenn es nur die eigene partei beschließt, und der dasselbe scheiße finden würde, wenn es die gegenpartei beschlösse, phatansie- und humorlos bis auf’s mark, alles besserwissend, weil er ja – zumindest nach eigenem dafürhalten – mit allen wassern gewaschen, alle boshaftigkeiten der anderen kennt und weiß von welchen Intrigen begleitet die entscheidungen gefällt werden: Ihr werdet noch sehen, was Ihr davon habt, denn Ihr habt die ja gewählt, die jetzt dies und das wollen; nur gut, dass die eigene partei alles anders gemacht hätte, wenn man sie denn gelassen hätte: das alles ist nur noch deformation, nicht der geringste krümel an information oder geistiger bewegung.

stachel:

manche menschen sind dermaßen fasziniert von ihrer eigenen fabulierfreude, dass sie sich noch nicht mal selber zuhören.

stz

Intelligenz wird manchmal von Sturheit gefressen.