in aller frühe

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Rauhreif in Orscholz. Und Abbau der leicht angefrorenen, aber recht gut erhaltenen Bilder am Cloef-Atrium. Das Peripathetik-Ding im Rahmen des KREISLAUF-Projektes ist beendet. Gedanklich und formal aber noch nicht abgeschlossen. Vielleicht geht es für mich an diesem Punkt erst richtig los… Auf dem mittleren Foto übrigens die Rauchwolken aus Cattenom, Frankreich. Auf dem oberen Foto der kurzftristig verbleibende Grünstreifen, für dessen Entstehung übrigens dieser ganze Aufwand betrieben wurde…

Wiederaufbau

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Heute war es denn soweit: nach Neuaufkleben, Neumalen, Neulacken und Testen (zwei Tage Sonnenbestrahlung und fast fünf Tage Dauerregen) Wiederaufbau am Ort der Präsentation in Orscholz, Cloef-Atrium. Hoffentlich hält das nun auch die Zeit bis September durch und erstmal die nächste Woche mit geplantem Dauersonnenschein.
Beim die Schraub- und Aufstellarbeit sich anschließenden Durchschreiten des Cloef-Geländes (außerdem war Feiertag und spätestens ab 10 Uhr strömten die Busbewohner und Wanderer zur Cloef und weiter) musste ich feststellen, dass die Besatzung des Atriums die Positionierung der Bänke als flexibel begreift. Einiges, was katalogisiert, kartographiert, gemalt und abgehakt war, steht plötzlich nicht mehr da oder woanders. Auch interessant. Alles fließt. Auch in Orscholz. Auch wird fleissig gebaggert und gebessert, so dass einiges, was auf den Bildern zu finden ist, jetzt defintiv anders erscheint. Abbild und Wirklichkeit. Bleibendes Bild und lebendiges Leben. Soweit. So dings. Den Flyer kann man dort jetzt übrigens auch bekommen.

alle photografien: borscheid and me

freiwillige und unfreiwillige bewegung

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Peripathos free willy and un free willy: Gestern schritt ich, von Mettlach kommend, den Saar-Hunsrück-Steig gen Cloef und Orscholz. Die Vögel zwitscherteten und die Saar flosstete und außer mir kaum einer im Wald. Aber: sehr schöne Strecke und muss man unbedingt nochmals gehen. Oben angekommen: Essen und Trinken und Gucken. Und dann mal sehen, wie es die Bilder überstanden haben. Denke noch so vor mich hin: früher hatte ich vor Ausstellungseröffnungen immer Bammel, ich komme da hin, und alle meine Bilder sind von der Wand gefallen; und jetzt?: jetzt stelle ich die Dinger einfach so in die Gegend und bin recht gelassen. Nungut. Auf den ersten Blick sah auch alles noch ganz hübsch aus, trotz unbotmäßiger Regenfälle der letzten Tage. Dem zweiten Blick hielt es dann aber nicht mehr stand: der dreifach gestrichene Bootslack zu 26,- Euro die Dose hat versagt: einige der Bilder hatten von oben doch Wasser bekommen, das nach hinten, zwischen Holz und Bild durchgesickert ist und sind abgeblättert. Die Bilder selbst sind noch in Ordnung. Nur kleben sie nicht mehr dort, wo sie eigentlich von mir hingehörend gedacht waren.
Heute morgen dann, eigentlich hat man ja auch anderes zu tun…, mit Auto dorthin, alles abgebaut und nun hängen sie erstmal hier zum Trocknen und dann sehen wir mal weiter… (Wer kommt auch schon auf die Idee, und muss die Bilder unbedingt draußen aufstellen…)

Das heisst also für alle potentiellen Besucher: Bis auf weiteres gibt’s von mir dort nix zu gucken! Der Wanderweg ist schön, aber von mir KEINE BILDER vorerst! 

faltblatt-text

 vorderseite

Mit „KREISLAUF Kreis Lauf“ war diese Ausstellung
des BBK-Saar am Cloef-Atrium in Orscholz thematisch
gefasst.
„Wo es rund geht, ist π dabei.“ Bewegung ist wichtig,
gar keine Frage. Aber: Wo alle so fleißig im Kreise laufen,
muss man sich auch mal hinsetzen dürfen.
Und tatsächlich: Auf dem überschaubaren Areal zwischen
Kurklinik, Cloef-Atrium und Saarschleife finden
sich eine ganze Reihe von Ruhebänken unterschiedlichster
Bau- und Machart.
Interessant sind die Ausblicke von solchen Bänken:
Manche stehen auf dem Parkplatz, manche sind mit
Grillplatz und sogar mit Tisch ausgestattet. Direkt an
der Saarschleife, auf einer zeitgenössischen Liegebank
liegend, kann man den Himmel über dem Abgrund zum
Fluß hinab einer genaueren Prüfung unterziehen.
Interessant sind aber natürlich auch die Bänke selbst!
Sie sind zahlreicher als man vermutet, in ihrer Form
unterschiedlicher als man ahnt, im ganzen aber doch
manchmal gleicher als man sich wünscht.
Formen in einer Landschaft.
Eine ziemlich verwitterte z.B. steht, mitsamt mitgeliefertem
Brotzeittisch, inmitten einer abseitigen Wiese und
wirkt dabei fast wie ein chinesisches Schriftzeichen auf
grünem Grund. (Von der Saarschleife aus müssen Sie
links gehen -> suchen Sie auf der Karte die Nr. 5!)
Im Laufe dieser Ausstellung werden alle diese Bänke erfasst,
portraitiert, nummeriert und dokumentiert.
Die Bilder selbst finden Sie im direkten Außenbereich
des Cloef-Atriums, zwischen Mittelweg und Teich.
Sie könnnen sie sich dort anschauen und sich anschließend
auf den Weg machen, die Originale auf dem Gelände
wiederzufinden.
Dieses Faltblatt soll Ihnen dabei helfen.
Und hier wird nun wiederum ein Schuh draus:
Machen Sie sich auf den Weg! Bewegung ist wichtig!
Geistig, moralisch, seelisch, per pedes.
Nur nicht immer im Kreis vielleicht…

peripatetik – gulliver-welt

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Gestern war die Eröffnung der KREISLAUF Kreis Lauf – Ausstellung des BBK an der Cloef. Die Zeit nach den Formalien habe ich nutzen müssen, um die einzelnen Bänke im Original zu besuchen und sie in einer Planskizze einzutragen, damit der geplante Flyer tatsächlich auch die genauen Standorte der Bänke aufführen kann. Interessant für mich war das Verhältnis zwischen Foto, meiner Erinnerung, dem gemalten Bild und dem Original. André Thomkins hat einmal formuliert, Kunst mache aus etwas etwas anderes. Daran musste ich denken, als ich die Bänke wiedergesehen habe. Was ist Erinnerung? Was ist Realität? Bei der Erstbeschreitung des Geländes habe ich die Bänke fotografisch relativ flott dokumentiert, um geeignete Vorlagen für die malerische Umsetzung zu haben. In räumlicher und zeitlicher Entfernung waren die Fotos dann „das Original“, in all ihren Verfälschungen, die sie bereits enthalten. Ein Empfinden für Raum und Zeit, das in einem drin ist und das sich an den Vorlagen dann wieder auf andere Art entzündet, beeinflusst dann wieder die Malerei. So haben sich, vor allem, räumliche Dimensionen verschoben. Sprich: z.T. kam ich mir vor wie in einer Gulliver-Welt: wo ich Raumgreifendes erinnerte, genügten drei Schritte, um hinzukommen. Zu dem bei dem Projekt gedachten Bezug zwischen versammelten Abbildern an einer bestimmten Stelle im Gelände und den einzelnen im gesamten Areal verteilten Originalbänken, bei denen man sich den Vergleich erinnernd erlaufen muss, kommt das Thema der Verschiebung durch Erinnerung.

making of the ausstellung

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Heute morgen ganz in der Nähe der Saarschleife, im Innen-Areal des Cloef-Atriums in Orscholz, Aufbau der ersten 34 Bank-Bilder mit Bänken aus der dortigen näheren Umgebung. Einer der ebenfalls dortigen Mitarbeiter sprach in seiner ihm eigenen sensiblen Art den Satz: Heit Ohmend ess dord awwa Hexxennaaacht unn enn Hochzeit unn de Geburrtsdaach vomm Spoaatvaein, iwwa dreihunnat Leit; do ess moije nix mee doo vonn denne Sache. Sehr beruhigend, alles in allem. Jetzt steht es aber menschengeschützt im Veranstaltungssaal und findet am Sonntag erst den Weg nach draußen. Und ich kann bis Sonntag jetzt erstmal ruhig schlafen…