… noch etwas, was ich mir aus dem Büchlein von Benedict Wells habe merken wollen: Er bemerkt irgendwann, nicht alle haben den Luxus von Zeit und Erfolg.

Mir erschien das recht treffend. Welche Auswirkungen auf die eigene Arbeit das auch immer haben mag. Weil: Man muss sie ja trotzdem tun. Wenn man sich nicht unterkriegen und entmutigen lässt.

zum Schreiben

In seinem Büchlein „Die Geschichten in uns“, in dem er sich Gedanken über das Handwerk des Schreibens macht, insbesondere auch über sein eigenes Schreiben, zitiert er ein – wohl englisches – Sprichwort (zumindest bezeichnet er es als solches): When I lost my excuses, I found my results.

Das wollte ich mir hier einfach auch mal merken.

9.1.25

zum feuer in kalifornien gibt es in der ard eine „brennpunkt“-sondersendung, so steht’s geschrieben, 2025, keiner spürt mehr irgendwas

7.1.25

montag, 16uhr47: tief, elemente-traurig, wund am eigenen schrei, taub ohne gegenwind & eckig ohne kanten

Tage wie Hunde

Am Vorabend liegt das
Brautkleid bereit (so mutet es an, gewaschen, ge-
bügelt, wiewohl schon von vielen getragen, und von
vielen wird es noch getragen werden):
Spitalhemd
Kompressionsstrümpfe
Netzhöschen
Im Schließfach wartet
der Ehering auf die Rückkehr
der frisch Operierten, dem Leben neu vermählt
Draußen schneit es –
Schneeregen eher.
Ich schließe die Augen
und höre am Morgen wie zum Trost als Erstes die
Bagger –
hier wird an der Zukunft gebaut

tage wie hunde

In Ruth Schweikerts Buch „Tage wie Hunde“ stoße ich ziemlich gegen Ende auf folgende Sätze:
Zum 1. Januar 2018: „… und unvermutet bekommt die Zeit ein Volumen, als könne man das neue Jahr betreten wie einen Raum …“
und etwas später:
„ich werde morgen operiert, heute erst auf alles
vorbereitet. ist wohl schlimmer als die OP selbst… die
man ja nicht mitkriegt bekanntlich, nur der körper kriegt
sie mit“

zum 24.12.24 (am 3.1.25):

große fenster in einem café. Der blick nach draußen auf eine baustelle und eine straße, die nach links ansteigt. Immer wieder fahren pkws, lkws und ominöse omnibusse den berg rauf oder den berg herunter, sehr dicht am fenster vorbei, in einer leichten linkskurve bergab, in einer leichten rechtskurve bergauf. Dazwischen immer wieder auch nichts. Was in diesem falle heißt: nur die baustelle und der große himmel.
Man sollte eine kamera aufstellen und das ganze filmen.
Und als ausstellungsbeitrag zeigen. Jedes fenster in seiner eigenen projektion.
Vielleicht auch noch die caféhaustische davor mit der blumendekoration?
Yepp. Und wieder ein bus riesengroß von rechts nach links. Von einem fenster zum anderen und dann weg.

2.1.25

2.1.25 einfälle und ausfälle – einfältig und ausfällig – abfall & abfällig 

2.1.25, 19uhr bis 19uhr3

das jahr ist neu – die leute sind dieselben wie gestern.
sie fahren auto wie gestern, gehen wie gestern, keiner zappelt anders mit den armen als sonst.
luftholen, ausatmen, weiter so.
wir müssen kinder in die welt setzen, damit sie eine chance hat, besser zu werden:
eine idee, die seit mehreren tausend jahren nicht funktioniert.

31.12.24

31.12.24 leute sterben, der ehemalige amerikanische präsident james carter z.b., der jetzt auch ein staatsbegräbnis bekommen soll, alle bekommen sie ein staatsbegräbnis, selbst donald trump wird wohl irgendwann eins bekommen, es sei denn, er schafft es vorher noch, die usa in einen faschistischen staat zu verwandeln, dann bekommt er sogar ein mausoleum, oder sogar ein trumpolin

28.12.24

geh niemals mit leerer hand, denn sonst könntest du etwas ergreifen, eine gelegenheit zum beispiel oder eine flucht; halt dich fest an untragbaren dingen, damit du vergisst, was dich eigentlich glücklich macht