Christoph Rammacher zeigt in seinem 2. Donnerstagszimmer, Mainzer Straße 31 in Saarbrücken am 7.11. ab 18 Uhr Zeichnungen unter dem Thema: Zeichnung: Die erste Schrift. Einige Sachen von mir werden da auch zu sehen sein. Über einen Besuch würde sich also nicht nur Christoph freuen! (Um 19 Uhr30 muss ich aber schon wieder in der VHS sein, deshalb können wohl insgesamt nur drei goldene Fragen an diesem Abend beantwortet werden…aber was sollte es schon für Fragen geben?)
2 Antworten auf „non da dimenticare:“
Hallo Klaus,
als regelmäßiger Besucher Deiner Seite bin ich unsicher, ob ich einen Artikel aus “ Bentos Skizzenbuch“ – John Berger – Hanser Verlag zum Thema „Zeichnung“ zitieren darf/sollte. Und da ich unsicher bin, mache ich es:
„Zeichnen ist eine Art Ausprobieren. Der angeborene Impuls zu zeichnen entstand aus dem menschlichen Streben, etwas zu suchen, Punkte zu setzen, Dingen einen Platz zu geben, sich selbst einen Ort zu geben.
Um noch einmal Dimasio zu zitieren:“ Bewusstseinsakte formen sich, indem sich zwischen dem Organismus und dem zu erkennenden Objekt eine Verbindung herstellt.“
Der ursprüngliche Impuls mag wie auch immer beschaffen sein, doch was bringt uns dazu, plötzlich ein bestimmtes Objekt zu zeichnen? Überall tragen wir unser Skizzenbuch mit uns. Wochenlang öffnen wir es nicht und lassen es geschlossen, und dabei beobachten wir dauernd Dinge, ohne dass wir den Drang verspüren, sie zu zeichnen. Und plötzlich passiert es. Das hier müssen wir zeichnen. Wenn immer er eintritt, scheint mir der Impuls zu zeichnen – unabhängig von den Umständen und dem Sujet -, von einer ähnlichen Bewegung der Einbildungskraft ausgelöst.
Natürlich besitzt jede Zeichnung ihre Daseinsberechtigung und hofft, einzigartig zu sein. Mit jeder Zeichnung verbinden wir eine bestimmte und doch je verschiedene Hoffnung. Und jede Zeichnung scheitert unvorhersehbar auf eigene Weise. Trotzdem beginnt jede Zeichnung mit einer ähnlichen Bewegung der Einbildungskraft.
Ganz gleich mit welchem Antrieb, welcher Ladung, welchem Ziel, jedes Flugzeug hebt gemäß der gleichen aeronautischen Gesetzmäßigkeit von der Starbahn ab, anders käme es nie in die Luft. Und auf die gleiche spontane Weise („spontan“ im Gegensatz zu “ geordnet“) heben auch Zeichnungen ab und werden von einer ähnlichen imaginativen Bewegug in der Luft gehalten.
Auf diese Bewegung kommt es mir an, die so vielfältig und widersprüchlich ist wie alle Dinge, die an unser Herz rühren; sie möchte ich beschreiben und bestimmen.“
In diesem Sinne wünsche ich Euch einen guten „Start“ am Donnerstag und viele interessierte Besucher.
Klar, wieso solltest Du das nicht dürfen!? Und wenn es sich dabei um einen so passenden Text handelt, umso schöner.
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Hallo Klaus,
als regelmäßiger Besucher Deiner Seite bin ich unsicher, ob ich einen Artikel aus “ Bentos Skizzenbuch“ – John Berger – Hanser Verlag zum Thema „Zeichnung“ zitieren darf/sollte. Und da ich unsicher bin, mache ich es:
„Zeichnen ist eine Art Ausprobieren. Der angeborene Impuls zu zeichnen entstand aus dem menschlichen Streben, etwas zu suchen, Punkte zu setzen, Dingen einen Platz zu geben, sich selbst einen Ort zu geben.
Um noch einmal Dimasio zu zitieren:“ Bewusstseinsakte formen sich, indem sich zwischen dem Organismus und dem zu erkennenden Objekt eine Verbindung herstellt.“
Der ursprüngliche Impuls mag wie auch immer beschaffen sein, doch was bringt uns dazu, plötzlich ein bestimmtes Objekt zu zeichnen? Überall tragen wir unser Skizzenbuch mit uns. Wochenlang öffnen wir es nicht und lassen es geschlossen, und dabei beobachten wir dauernd Dinge, ohne dass wir den Drang verspüren, sie zu zeichnen. Und plötzlich passiert es. Das hier müssen wir zeichnen. Wenn immer er eintritt, scheint mir der Impuls zu zeichnen – unabhängig von den Umständen und dem Sujet -, von einer ähnlichen Bewegung der Einbildungskraft ausgelöst.
Natürlich besitzt jede Zeichnung ihre Daseinsberechtigung und hofft, einzigartig zu sein. Mit jeder Zeichnung verbinden wir eine bestimmte und doch je verschiedene Hoffnung. Und jede Zeichnung scheitert unvorhersehbar auf eigene Weise. Trotzdem beginnt jede Zeichnung mit einer ähnlichen Bewegung der Einbildungskraft.
Ganz gleich mit welchem Antrieb, welcher Ladung, welchem Ziel, jedes Flugzeug hebt gemäß der gleichen aeronautischen Gesetzmäßigkeit von der Starbahn ab, anders käme es nie in die Luft. Und auf die gleiche spontane Weise („spontan“ im Gegensatz zu “ geordnet“) heben auch Zeichnungen ab und werden von einer ähnlichen imaginativen Bewegug in der Luft gehalten.
Auf diese Bewegung kommt es mir an, die so vielfältig und widersprüchlich ist wie alle Dinge, die an unser Herz rühren; sie möchte ich beschreiben und bestimmen.“
In diesem Sinne wünsche ich Euch einen guten „Start“ am Donnerstag und viele interessierte Besucher.
Klar, wieso solltest Du das nicht dürfen!? Und wenn es sich dabei um einen so passenden Text handelt, umso schöner.