menschen ohne parkplatz


„inspiriert“ von meinem unendlich vielen kilometern, die ich die letzten wochen autofahrend auf straßen verbracht habe. und wenn ich heute verstorben wäre, dann wäre dies die letzte von mir angefertigte zeichnung gewesen. hätt‘ ich, glaube ich, gut gefunden 😉

andere machen das auch

aus der Reihe „schmerzen“. geht man die tür raus, findet dort gesellschaft statt. das ist nicht immer einfach auszuhalten. man schnappt einen satz auf, etwas anderes, irgendetwas, was einen tagelang blockiert, beschäftigt, verletzt, was auch immer. dies ist das erste blatt einer reihe „schmerzen“. hier wird der satz „andere machen das auch“ so oft wiederholt, bis das blatt voll ist. war befreiend. durchaus.

menschen ohne parkplatz

„inspiriert“ von der Heimreise durchs Centovalli mit den ganzen italienischen Nachhausefahrern, Feierabendverkehr auf enger Pass-Straße: auch lustig.

dopplung – einmischung

immer wieder in den letzten Jahren haben mich solche Sachen fasziniert: ich finde einen Fleck oder einen Riss in der Wand und dopple das, still und heimlich, mit einem geeigeneten Zeichenwerkeug. So findet sich seit diesem Aufenthalt in Loco/Ticino diese Dopplung/Einmischung in der Küche.
Es gibt welche in den Katakomben des ZKM in Karlsruhe (leider hab ich das nicht mehr fotografisch dokumentieren können), im ehemaligen Schullandheim in Perl-Wochern (DreilandTheater). Und es gab eine im Gebäude auf dem PFAFF-Gelände in Kaiserslautern.
-> siehe auch hier

schlau und schön

Ich hab ja immer ein wenig Probleme mit dem Begriff „schön“. Im Studium musste ich es für mich auf den Begriff bringen: Schön ist das, was uns nicht gefährdet. Heute mittag, quasi auf Zwischenstation zwischen Rietheim/Villingen und Loco/Ticino mit Ablieferung der kleinen Mutter in der St. Ingberter Reha, in der Ausstellung Fouloscopie von Véronique Verdet in St. Wendel. Très bien. Schön und schlau. Das waren die beiden Adjektive, mit der ich die Schau spontan für mich auf den Punkt gebracht habe. (Und wer sich das anschaut, der wird „auf den Punkt bringen“ jetzt auch wieder etwas anders verstehen.)
Letztens gab es hier ja bereits das Botho-Strauß-Zitat zum „auf-den-Punkt-bringen“. Und hier ist Véronique dann sehr fein raus: abertausende Punkte sind es, auf die hier die Dinge teilweise gebracht werden.
Die Installationen aus einer großen Zeichnung (1,50x10m) und vielsten kleinen Figuren, einer Toneinspielung vermittels Trichter und Video-Einspielung im zweiten Raum – all diese Dinge spielen zusammen, sind smart arrangiert und kommentieren und ergänzen sich. Da ist nix redudant, selbst der Trichter ist clever gewählt, kommt das Stimmengewirr doch aus einem Werkzeug, dass an Megaphone bei Demonstrationen erinnert (ist natürlich von der Klangwelt her anders gedacht und nicht schreiend).
Das ist stringend, gedanklich überzeugend und funktioniert (auch) über die Form. Ausgesprochen cool arrangiert.
Nur die Reihe der kleinen Zeichnungen mit Punkten im Durchgang, die jeweils mit einem kleinen orangenen Pinselschwung versehen sind, fallen ein wenig ab. Sie wirken allzusehr wie kleine Verkaufs-Gimmicks und die orangenen Pinselschwünge einen Tick zu elegant und ostasiatisch.
Da heben die kleinen Blätter gegenüber mit den eingesteckten Fähnchen schon wieder einen anderen Touch mit ihrer Erinnerung an Landkarten, speziell auch militärischen Karten, in die mit Wimpeln der Stand der Kampfeshandlungen dokumentiert wird.
Ach ja, ein kleines „Reisevideo“ namens „On The Road“ gibt es auch noch. Allerdings nicht ganz so faszinierend wie die große Projektion „Le Noir et le blanc“ mit sich z.T. heftig aufeinander zu und voneinander weg bewegenden schwarzen und weißen Kugeln.
St. Wendel ist auch mit der Bahn erreichbar.
Wenn schön auf schlau trifft, dann ist schön auch nicht schlimm.

dostojewski und vice versa

„Die Menschen sind unglücklich, weil sie nicht wissen, dass sie glücklich sind.“

Die Menschen sind glücklich, weil sie nicht wissen, dass sie unglücklich sind.