monochrom, Samstag II

04-09
Wenn du Fortschritte machen willst, so musst du Gedanken wie die folgenden abwerfen: wenn ich mich nicht um mein Vermögen kümmere, so werde ich nichts zu essen haben, oder: wenn ich meinen Diener nicht strafe, so wird er ein Taugenichts, denn es ist besser, Hungers zu sterben, aber ohne Furcht und Sorge gelebt zu haben, als in Überfluss und steter Aufregung zu leben; es ist besser, dass dein Diener ein Taugenichts, als dass du selber unglücklich wirst.
Darum musst du schon mit geringfügigen Dingen anfangen: wird dir ein bisschen Öl vergossen oder der letzte Rest Wein gestohlen, so sage dir: dafür kauft man Gleichmut, dafür innere Ruhe. Umsonst erhält man nichts.

Wenn du einen Diener rufst, so denke, er kann dich vielleicht nicht hören, und wenn er dich gehört hat, so ist er vielleicht nicht imstande, das zu tun, was du haben willst.
Aber das ist für jenen kein Glück, wenn es von ihm abhängt, dass du dich nicht aufgregst.

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