Bei allem, was dir begegnet, gehe in dich und frage dann: Was für eine Fähigkeit hast du dem gegenüber? Siehst du zum Beispiel einen schönen Knaben oder ein schönes Mädchen, so wirst du als Kraft dagegen in dir die Selbstbeherrschung finden; tritt eine schwere Arbeit an dich heran, so wirst du als Gegenmittel die Ausdauer finden, wird eine Schmähung auf dich geschleudert, dann wirst du Langmut finden. Wenn du dich so gewöhnt hast, dann werden dich die falschen Vorstellungen nicht mehr fortreissen.
Sage nie von einer Sache: ich habe sie verloren, sondern: ich habe sie zurückgegeben. Ein Kind ist dir gestorben: du hast es zurückgegeben. Dein Weib ist dir gestorben: es ward zurückgegeben. Dein Grundstück wurde dir genommen: auch das ward nur zurückgegeben. Aber der ist doch ein Bösewicht, der es mir nahm? Was geht das dich an, durch wen es der zurückforderte, der es dir einst gab? So lange er es dir überlässt, behandle es als fremdes Gut wie ein Wanderer die Herberge.