Dokumenta 14

Es enstpinnt sich auf einem facebook account eine vielleicht interessante Diskussion, ob die Ankündigung des nähsten Kurators, keien bekannten Künstler zeigen zu wollen, doof ist oder nicht (man verzeihe mir die Flapsigkeit). Jedenfalls finde ich die Idee generell nicht schlecht.
https://www.facebook.com/joern.budesheim/posts/681407925215226
Ich habe eine recht klare Meinung dazu, und sie lautet wie folgt:

…generell finde ich das Ansinnen, vielleicht auch mal ein paar Sachen zu zeigen, die man noch nicht so kennt, anstatt Dinge zu wiederholen, die man eh schon kennt, durchaus einen lobenswerten Ansatz. Auf der d1 war die historische Situation eine andere, von der Idee her war der Start der Veranstaltung ja durchaus, Dinge zu zeigen, die an Deutschland vorübergegangen waren…und die aktuelle Situation im Bereich der Kunst braucht vielleicht wirklich eine Zuwendung zum Unbekannteren statt einer Bestätigung des sowieso Erfolgreichen…ob die Formulierung, dass Künstler durch den Erfolg korrumpiert werden, glücklich gewählt ist, darüber kann man streiten, das würde ich auch von Fall zu Fall differenzierter sehen wollen…Interessant ist aber durchaus die Frage, ob das Verständnis des Kurators nicht eine überholte ist, zumindest so, wie sie aktuell gesehen wird: Kuratieren wird inzwischen an Kunsthochschulen gelehrt, der Kurator (gerade auch bei der Dokumenta) begreift sich selbst als Gestalter, der die Kunst und die Künstler (be)nutzt, um sich selbst und seine ANsichten über die Kunst zu positionieren. Dass das Ethos des Kurators das eines Förderers und Dieners der Kunst sein sollte, ohne sich in der Vordergrund zu spielen, das würde mir auch gefallen. Weg vom feudalistischen Prinzip des alleinentscheidenden Fürsten. Aber wie könnte es anders gehen? Ist nicht auch eine Veranstaltung wie die Dokumenta eigentlich abzuschaffen? Wenn sie weiterhin eine sinnvolle Funktion erfüllen soll, so wie zu Beginn, dann sollte vielleicht ihre Rolle neu überdacht werden, sollte vielleicht auch die Rolle künstlerischer Produktion in unserer Gesellschaft neu überdacht werden. Weg von der Wiederholung des Immergleichen, hin zum neuen Sehen-Lernen. Carolyn Christov-Bakargiev hat, für mein Empfinden, das ein oder andere in diese Richtung getan. Weg von der Behauptung eines Kanons. Vielleicht setzt Adam Scymczyk auf seine Art fort. Ich bin auf jedenfall gespannt…

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