In einem Artikel über eine Ausstellung von Vija Celmins schreibt Kolja Reichert in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 8.12.2019 u.a. folgende Sätze:
„…Und so steht man, ähnlich wie vor Albrecht Dürers Hasen oder seinem Rasenstück…an der Schwelle zwischen der Natur, die den Menschen nicht braucht, und ihrer menschlichen Anverwandlung unter Aufbietung aller Kräfte der Konzentration und Wahrnehmung. Und das Schöne daran, an dieser Schwelle zu stehen, ist zu verstehen, dass da, wo die Kunst der Natur am nächsten kommt, sie ihr am allerentferntesten ist. Dass es, wo Kunst ist, keine Identität geben kann. Und die Herausforderung nicht darin besteht, möglichst naturgetreu zu malen oder möglichst unmittelbare Wirkung in der Welt zu erzeugen. Sondern die Spannung zwischen Vorbild und Abbild bis ins Äußerste zu treiben. Also nicht die Realität zu malen, sondern den eigenen Blick und die eigenen Mittel.“
Die Hervorhebung stammt von mir.
Ich finde das einen unglaublich interessanten Satz.
Die Spannung zwischen Vorbild und Abbild bis ins Äußerste zu treiben.
Ein Plan für die restlichen Tage.