In dem kleinen Anzeigenblättchen zur Ausstellung von Art Ashram in der Walpodenakademie in Mainz kommt es zu folgendem kleinen Interview, das ich hier gerne nochmal einer gewissen Aufmerksamkeit anheim geben möchte, da es für mich so schön zur Situtation zu passen scheint.
EINKAUFAKTUELL interviewt den geläuterten ehemaligen Vertreter des Mainzer Kunstvereins Walpodenstraße 21 e.V., der als erster Vorsitzender und freier Künstler 25 Jahre lang für den Raubbau an der Natur mitverantwortlich war, die sich nun mit einer furchtbaren Pandemie gerächt hat, bis der uersättliche Kunst- und Kulturmoloch endlich durch die notwendigen Maßnahmen der Bundesregierung in seine verdienten Schranken gewiesen wurde.
EINKAUFAKTUELL: „Herr Brand, wie fühlen Sie sich seit der Säkularisierung des Kunstorts Walpodenakademie durch Art Ashram? Bitte bekennen Sie sich!“
Stefan Brand: „Ich habe mich fünfzig Jahre gegen den Kapitalismus gewehrt. Seit unserer Konvertierung durch Umwandlung des unkommerziellen Vereinsheims in einen florierenden Laden haben wir alle an Lebensfreude gewonnen. Die Kollaboration mit dem totalen Konsum hat uns einen neuen Sinn gegeben, den unsere Mitmenschen in unserer Kunst nicht finden konnten. Endlich sind wir systemrelevant und haben unsere wahre Bestimmung gefunden. Mammon, wir danken dir!“
Zur Hintergrundinfo: Die Ausstellung der Künstlergruppe Art Ashram wäre als Ausstellung vom zweiten Lockdown betroffen gewesen. Kurzerhand wurde das ganze in einen Einkaufsladen umdeklariert und konnte als solcher die Tore offen halten. Unter den gegebenen Hygienebestimmungen versteht sich.