… Als die ersten Klänge den Raum erfüllten, verstand ich endlich, was er meinte. Ich hörte mir alle seine Songs an. Jeder von ihnen klang gut, es gab kein einziges schlechtes Lied. Die Kritik wäre sicher wohlwollend ausgefallen. Aber es war auch nichts dabei, was einen umhaute. Dafür, dass Beck seit acht Jahren daran arbeitete, dafür, dass es sein Leben total ändern sollte, war es zu wenig. Irgendetwas fehlte. Eine einzelne besondere Melodie, ein Hauch von Genialität, den er nicht hatte. Ein Hit.

Ich sagte ihm, was ich dachte. Er hörte gelassen zu. „Du sagst also, meine Songs sind einfach nur solides, gehobenes Mittelmaß?“

„So hab ich das nicht gemeint.“ Natürlich hatte ich es so gemeint. Ich seufzte: „Das Problem ist einfach: Sie haben alles reingesteckt, was Sie gefühlt und gelitten haben. Diese Songs sind sicher Ihr Ein und Alles, und sie sind auch ganz gut, aber Sie haben nicht ein Lied, eine Melodie, die wirklich heraussticht. Sie haben keine Speerspitze, und deshalb fällt alles in sich zusammen.“

Und das war der Punkt.

Beck … hatte nichts. Er würde ein paar gute Besprechungen kriegen, ein paar CDs verkaufen, und das war es dann. Und er wusste das.

 

(Seite 413)

 

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