offenes denken und peter weibls geschlossener kopf

http://buchalovsfreunde.wordpress.com/2013/08/16/countdown/#comment-66

In einem Projekt wollen Susanne Haun und Jürgen Küster der Modernität oder Zeitgenössigkeit (man merkt schon der Substantivierung das Absurde des Wortes an) des Holzschnittes auf die Spur kommen. Folgende erste Gedanken dazu:

Gestern ging mir ein Satz durch den Kopf: „Man verteilt die Farbe einfach so, dass das Denken sichtbar wird.“ Kann es moderne und weniger moderne, mehr oder weniger zeitgemässe Techniken geben? Ich habe in Saarbrücken mal einem Vortrag von Peter Weibl beigewohnt, der ziemlch nuschelnd und nervös vortragend, dann doch die ein oder andere These verständlich machen konnte. Kernthese: Die Malerei als zeitgemässe Kunstform sei spätestens seit den 30ern des vergangenen Jahrhunderts tot. Sie wiederhole sich und habe nichts Neues zum Erkenntnisgweinn des Menschen mehr beizutragen. Die zeitgemässe Kunst sei die elektronische Kunst, am meisten interessiere es ihn, mittels elektronischer Signale Bilder im Kopf des Menschen zu evozieren, die man so wahrnehme, als würde man sie wirklich sehen (weil das Auge ja auch nix anderes mache, als Reize zu erzeugen, die das Gehirn als Bilder interpretiere – wir umgehen also das Auge und verbinden solche Reize direkt mit den entsprechenden Stellen im Gehirn.) So Peter Weibl. Was ist also modern, was ist zeitgemäß, was ist dem Erkenntnisgewinn des Menschen dienlich. Jetzt erinnere ich mich nicht mehr genau, welcher Bildhauer es war, der in einem Interview mal gesagt hat: Manchmal muss man auch zu Fuß nach Koblenz gehen. D.h. manchmal muss man auch mit dem Bleistift zeichnen, um die entsprechenden Erfahrungen zu machen, auch wenn man ein Auto hat oder mit der Bahn fahren könnte. Wo du nicht zu Fuß gewesen bist, da bist Du nicht wirklich gewesen. Wovon Du keine Zeichnung gemacht hast, das hast Du nicht wirklich gesehen. Und jetzt kommt Ihr mit Eurem Holzschnitt! Bin gespannt!

Eine Antwort auf „offenes denken und peter weibls geschlossener kopf“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert