ZDF

aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 2.10.11:
…Was man hier sieht, sind die Einzelteile, aus denen Friedrich seine nationalreligiös überhöhten Phantasielandschaften baute. Was man sieht, ist gleichsam die Empirie, die der Transzendenz vorausgeht, das minutiöse Daseinsinteresse des Zeichners, der dem Maler der Selbstversenkung immer erst einmal zuarbeiten muss. Was man allerdings auch sieht (und beim genauen Hinsehen auf den Gemälden immer schon ahnen konnte), ist die Tatsache, dass Friedrich ausgerechnet mit der menschlichen Figur so seine, na ja, Problemchen hatte. Es tut den Figuren jedenfalls nicht direkt schlecht, wenn man nur die Rücken sieht. Und wenn möglichst viel Landschaft und inneres Erleben und Sehnen um sie herum ist. Großes entsteht halt immer da, wo man Limitationen produktiv macht.
(in einem kleinen Text zu Caspar David Friedrich – Die Zeichnungen, das gesamte Werk, C.H.Beck, 198 EUR)

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