willemsens freizeit

willemsen
Irgendwie mochte ich Roger Willemsen noch nie so richtig leiden mögen. Vielleicht ist es die Stimme. Vielleicht die doch immer leicht überheblich wertend klingende Attitüde. Vielleicht auch die Tatsache, dass er in einer seiner Interviewsendungen Hannelore Elsner mal derart klebrig in den Ausschnitt krabbeln wollte, statt sie vernünftig zu interviewen, naja, bei Schobert und Black gab es in meiner Kinderheit mal den „Schwamm-drüber-Blues“ – – – jetzt habe ich am Sonntag beim Aufräumen in Peters Haus ein Exemplar von Willemsens Buch „Deutschlandreise“ entdeckt, und da jeder seine Chance bekommt (naja, fast jeder), lese ich das jetzt. Und heute morgen entdecke ich dann doch einen Satz, der mir gefällt, and it goes wie das:
„…Es ist eine andere Welt, in der man zwischen ‚Freiheit‘ und ‚Freizeit* nicht unterscheiden kann, …“
Das scheint mir doch das ein oder andere gut zu treffen.
Ansonsten war gestern abend Eröffnung der „angezettelt“-Ausstellung im Saarländischen Künstlerhaus und ich habe mich wirklich sehr gefreut, feststellen zu dürfen, dass manche Menschen nicht nur virtuell im Netz, sondern real existieren, Frau Blaumann zum Beispiel. Wir sind uns begegnet, wenn auch nur sehr kurz, leider, und es war schön und gut und jetzt hat man eine ganz andere Vorstellung, wenn man sich die Sachen anguckt und die Kommentare liest. Und umgekehrt vielleicht auch.  Und eine sehenswerte Zeichnung von Gerd Brunzema findet sich auch noch in der Ausstellung. Es gibt also ein wirkliches Leben hinter der Internet-Oberfläche! Yeah. Und der Nußbaum fängt auch so langsam an zu blühen!

3 Antworten auf „willemsens freizeit“

  1. Also, das mit der Peripatetik hat mir immer gut gefallen, weil ich hab immer gedacht, wie so viele andere auch, das wäre http://www.hellenica.de/Griechenland/LX/Peripatetik.html
    Bei Wikipedia kann man das auch ein wenig anders lesen, nämlich
    http://de.wikipedia.org/wiki/Peripatos
    Trotzdem war mir das immer sympathisch, weil man gehend doch anders die Gedanken laufen lassen kann als sitzend oder zwischen zwei Stühle geklemmt. Und da das Projekt mit den Bänken was mit Bewegung zu tun hat – der genaue Text folgt demnächst, sobald die Ausstellung eröffnet ist – war mir das als Arbeitstitel für den Zeichenblock auch sehr sympathisch. In der Ausstellung selbst heißt das alles einfach nur „Bänke“.

    Was die Unschärfe des Schwanes angeht, so gibt es dafür wohl keinen anderen Grund, als den, dass dieser wohl auch in der Vorlage, einem Foto vom Bodensee 2004, unscharf geraten ist. Zu schnell geschwommen, ich mit der Kamera gewackelt, was auch immer.
    Das Foto hat mir als Vorlage für meinen Beitrag gut gefallen, weil es bereits andere Schwanbilder gibt, die unter dem Titel „lass mich deinen Willen wollen“ firmieren. Eine Zeichnung, mehrere Holzschnitte. Das Foto, das der Zeichnung zugrunde liegt, wurde von mir bereits damals mit Ölfarbe beschmiert (bearbeitet, wie man so schön sagt), was einen Umdeutungseffekt hatte, der mir gefiel. Und jetzt das alles wieder abgezeichnet. Was mich immer interessiert: das Abbild vom Abbild vom Abbild usw. usf. Und wie gehe ich nach so vielen Jahren mit einer solchen Vorlage um. Was bedeutet mir das heute? Lässt sich diese Vorlage mit einem Inhalt beladen? Mit welchem? Steckt da mehr dahinter? Das sind so Fragen, die mich dann beschäftigen. Und schlussendlich muss mir aber das Motiv soviel Spaß beim Malen machen, oder mich auf eine andere Art reizen, dass ich diese Fragen gerade wieder vergesse und unterschwellig all die Dinge einfließen, die mich wirklich beschäftigen und ausmachen. Das Motiv ist also wirklich nur ein Motiv, und die Themen sind die Themen, die man sowieso mit sich herumträgt und die aich dann – hoffentlich – automatisch in dem entstehenden Blatt festsetzen. Deshalb bemerke ich beim Machen die Schwanunschärfe eigentlich gar nicht (und war deshalb ein wenig überrascht über die Frage, weil ich mir über die Unschärfe gar nicht im Klaren war), sondern das passiert denn einfach so. Oder so…

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