ein geglückter moment gesterday. nichts ging so recht vom kopf in die hand. überhaupt der kopf. die hand hat ja eh selten ein problem mit den dingen. selten. manchmal und bei manchen dingen dann doch. und gestern abend dann ein kleiner moment im garten. handke. eine alte suhrkamp-ausgabe: Stücke 1. „weissagung“. handke war nie so mein ding. und diese „weissagung“ fing ich an, als literarisches experiment zu lesen. bis es irgendwann einklickt. alle diese einfachen sätze, die einfach in die zukunft verlegt werden, als könne es nicht jetzt schon so sein. und dann fängt es an, alles auf den kopf zu stellen. und nichts löst sich wirklich auf, dass man sagen könnte: 1 und 1 macht 2. noch nicht mal 1 und 1 macht 5. dann hätte man ja auch eine lösung. nee. ich sitze auf einem kleinen kinderstuhl im garten und bin ganz 1:1 bei mir selbst und schraube mir meine welt wieder anders zusammen. und das stück (was für mich eher ein langes gedicht ist) versucht die welt zu greifen, indem es eine sprache findet, die nicht abbildet und nichts erzählt. und damit die welt besser trifft als manch anderes.
und ist das nicht meine tägliche aufgabe und verpflichtung? die welt immer wieder neu zusammenzuschrauben, sie zu greifen und umzudeuten? es ist wie es ist und es wird wie es wird aber nichts war wie es war.
„Und die Umgewandelten werden sich wie umgewandelt fühlen“. (P.H. in W.)