sisyphos skulpturale

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Der früher in Mainz lehrende und mittlerweile verstorbene Kölner Bildhauer Ansgar Nierhoff spottete immer ein wenig über die Maler und natürlich insbesondere über die Zeichner, die ja in ihrer Arbeit ach so unentschieden und geschwätzig seien. Mir waren die Bildhauer immer ein wenig fremd; zwar waren sie in ihrer Formfindung entschiedener, aber der Zwang, die Gegend mit irgendwelchen Dingen vollzustellen, um die man dann drumrumlaufen muss, schien mir immer ein wenig, wie wenn ein Hund überall hinpinkeln muss. Bildhauer pinkeln halt optisch. Wir Zeichner packen unsere Produktion in Mappen und Rahmen oder zeichnen gleich in Bücher und belästigen niemanden damit – ab und zu will einer gucken und findet’s scheiße oder gut, wunderbar. Hat halt was mit Denken zu tun und weniger mit Duftmarken setzen. Nichtsdestotrotz habe ich mich zur Erholung nach der Ausstellungsvorbereitung und -eröffnung im Landtag die Tage einer dreidimensional formgebenden Arbeit gewidmet. Da heute alles gerne nachhaltig ist: diese Form verändert sich zwangsläufig und man kann formgeben, soviel man will, das geht wieder aus derselben. As time goes by…Und ich erinnere mich, dass Ansgar Nierhoff mal zu einem Rundgang in der Bildhauerklasse ein Stück Stahl hingestellt hat, das irgendwie farbig gefasst war, und er es ungemein lustig fand, zu sagen, er sei jetzt auch unter die Maler gegangen.

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