sinn

Als Kind musste ich auch immer mit nach Saarbrücken zum Einkaufen: Sinn, C&A, PEKA, alle. Auch für mich war das furchtbar. Zur Belohnung ging es dann anschließend runter zur Saar, wo die großen Schiffe vor Anker lagen. Sowas gab es ja in Neunkirchen nicht. Später hab ich dann immer wieder versucht zu rekonstruieren, wo denn das nun gewesen sein könnte mit den großen Schiffen.
Die sinnvolle Aktion gestern war wirklich ziemlich irre: Von 12 Uhr mittags bis abends gegen halb acht wurden etwas über 400 Ausweise ausgestellt. An meiner Seite zeichneten noch Christoph Rammacher und Elodie Brochier. Macht im Schnitt ca. 135-140 Zeichnungen für jeden. Zweimal Pause von jeweils einer halben Stunde. Das letzte Set fast drei Stunden am Stück. Voilà. Die Hand blieb locker, aber bei den letzten 15-20 Zeichnungen dann doch leichte Konzentrationsprobleme. Immer mal wieder Gesichter, die sehr gut zu zeichnen waren, einige, die weniger gut gelingen wollten, Filzschreiber auf glanzlackierter Postkarte. Zwei Zeichnungen hab ich weggeworfen und neu gezeichnet. Die Menschen, die ich portraitiert habe, habe ich beim Spaziergang in den Pausen draußen wiedererkannt. Die Leute standen immer wieder Schlange, gegen Ende dann Zeichnungen fast im Minutentakt. War das noch Sport?
Aber schlussendlich unglaublich spannend: wie wird man den hoffnungsvollen Menschen auf der anderen Seite des Tisches gerecht? Wodurch unterscheiden sich die Gesichter? Sieht man ab einem gewissen Zeitpunkt überhaupt noch Unterschiede? Zeichnet man eigentlich nicht doch immer nur sich selbst?
Alle Ausweise und mit ihnen alle Zeichnungen wanderten mit den Menschen davon. Es bleibt das, was im Kopf bleibt.
Für alle, denen ich in den Kurzportraits nicht gerecht wurde, bleibt der Trost, dass auch die Pixy-Automaten (zumindest der am Neunkircher Bahnhof) nicht immer jedem Kopf gerecht werden. Zumindest letztens nicht meinem.
Und es bleibt der Dank an Beate Garmer, die mich dem liquid penguin ensemble empfohlen hat, an das liquid penguin ensemble selbst, die ihr geglaubt haben, und all den Ideen- und Geldgebern zur Unterstützung der Großregion!

3 Antworten auf „sinn“

  1. yesjawoll: Gratisportraits von Christoph Rammacher! Oder Elodie Brochier! (zum Trost: ich hab vor lauter Arbeit auch keins abgekriegt…)

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