monochrom polyblau

27-08
Wenn du irgendetwas beginnen willst, so mache dir klar, welcher Art die Sache ist. Wenn du nun zum Beispiel baden gehst, so stelle dir vor, wie es im Badehaus zugeht: wie sie mit Wasser spritzen, wie sie sich stoßen und schimpfen und andere gar stehlen. Deshalb wirst du mit größerer Sicherheit hingehen, wenn du dir von vornherein sagst: ich will baden gehen und meine Gemütsverfassung in dem Zustand erhalten, wie er naturgemäß ist. So mache es bei allen Dingen. Denn kommt wirklich etwas beim Baden vor, so kannst du dir zur Beruhigung sagen: ich bin ja doch nicht bloß des Badens hingegangen, sondern um meine Gemütsverfassung der Natur entsprechend zu erhalten, und das tue ich nicht, wenn ich mich über derlei Vorkommnisse ärgere.

Nicht die Dinge beunruhigen die Menschen, sondern ihre Meinungen über die Dinge.

So ist zum Beispiel der Tod an sich nichts Furchtbares -, sonst hätte er auch dem Sokrates furchtbar erscheinen müssen – sondern nur die Meinug, er sei schrecklich, ist das Schreckhafte.
Wenn wir also auf Schwierigkeiten stoßen, in Unruhe und Kümmernis geraten, dann wollen wir die Schuld niemals auf einen anderen schieben, sondern nur auf uns selbst, das heisst auf unsere Meinung von den Dingen.

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