Ein grundlegendes menschliches Problem scheint ja zu sein, dass jeder zu allem etwas zu sagen zu haben glaubt. Derzeit hat keiner noch eine wirkliche Ahnung, von dem, was uns die sog. künstliche Intelligenz noch alles zu bescheren vermag, und ob das gut ist oder schlecht. Da der Mensch immer alles tut, was er tun kann, darf auch hier u.a. auch mit dem Schlimmsten gerechnet werden. Wie auch immer. Was mit bei den aktuell pandemischen Ausstellung und Diskussionsrunden und künstlerischen Ergüssen aber auffällt: So fortschrittlich man sich in der Technologie gibt, so rückwärtsgewandt erscheinen doch oft die künstlerische Ergebnisse. Will heißen: Das Interessanteste an den Produkten ist meist, dass sie von einer KI erstellt sind, nicht ihre bildnerische Aussage, Qualität, wie man das auch immer nennen mag. Mir kommt das ein bisschen so vor, wie beim Tattoo-Wahn: Wichtig ist, dass man mindestens mal eins hat (oder sehr viele). Was das für einen ästhetischen Nährwert hat: wurscht. Ästhetische Katastrophen. Aber Hauptsache für die Ewigkeit. Was KI angeht, da war Peter Weibel in seinem Denken allen schon ein paar Schritte voraus. Zumindest wenn ich mich an sein Referat 1998 oder 1999 (?) im Haus der Zukunft in Saarbrücken erinnere. Das war wenigstens konsequent. Nungut. Manchmal muss man auch zu Fuß nach Koblenz gehen, auch wenn man ein Auto hat.