Anlässlich eines Satzes in dem Interview mit Jean-Jaques Lebel im Kunstforum Nr. 201, S. 197, wo es um den Begriff der „Montrage“ geht, was verglichen wird mit der Möglichkeit, aus demselben Filmmaterial, anders geschnitten und montiert, einen völlig anderen, wie behauptet wird sogar widersprüchlichen Film herzustellen, fällt mir eine ältere Ausstellungsidee wieder ein: Man hat z.Bsp. fünf Räume zur Verfügung. Alle diese Räume werden mit einer gleichen Anzahl von Arbeiten ausgestatten, in einer möglichst gleichen Anordnung. Trotzdem handelt es sich nicht um identische Kopien der Arbeiten, sondern sie unterscheiden sich natürlich. Manche unmerklich. Manche merklich. Sie stammen aus unterschiedlichen Serien, sind formal unterschiedlich und kommentieren, widersprechen und ergänzen sich untereinander. Und dann geht man in den nächsten Raum und findet dort scheinbar dasselbe. Und so weiter. So sind die Arbeiten, die aus denselben Serien stammen, nicht direkt miteinander zu vergleichen. Man findet ja nur jeweils eine in einem dieser Räume. Also kommentieren sich auch die Räume untereinander. Das scheinbar Selbe ist nur scheinbar dasselbe. (Man könnte natürlich auch sagen: Die Anordnung wäre nicht überall diegleiche, nur die Anzahl und Art der Sachen. Auch nicht uninteressant.) Und gestern nacht im Zuge sitzend plötzlich ein Be-Zug zwischen dieser Ausstellunsanmutung und dem Stück The Unanswered Question von Charles Yves. Und das ist jetzt bis auf alle Ewigkeit im Hirn miteinander verbacken und scheint mir auch zu passen…