Jetzt lieg ich seit ein paar Tagen in meinen Betten herum und schlummere das Leben weg, in der Hoffung, dass bald auch wieder mein linkes Ohr funktionieren wird. Schlucke sogar freewilly el Cortizòn.
Gestern und vorgestern war ausreichend Gedankenkraft verfügbar, um mir die fünf Jandl`schen Poetikvorlesungen von 1984 auf DVD anzusehen und zu hören natürlisch.
Was mich dazu verleitet hat, auch mal wieder in den alten Büchern zu blättern. Und da stolpere ich denn auch wieder über so ein paar grundlegende Sätze, z.B.
KUNST HEUTE, ALSO AUCH DICHTKUNST, KANN ALS EINE FORTWÄHRENDE REALISATION VON FREIHEIT INTERPRETIERT WERDEN.
oder:
…ER HABE IMMER ETWAS ZU SAGEN GEHABT, UND ER HABE IMMER GEWUSST; DASS MAN ES SO UND SO UND SO SAGEN KÖNNE; UND SO HABE ER SICH NIE DARUM MÜHEN MÜSSEN; ETWAS ZU SAGEN; WOHL ABER UM DIE ART UND WEISE DIESES SAGENS, DENN IN DEM, WAS MAN ZU SAGEN HAT, GIBT ES EINE ALTERNATIVE; ABER FÜR DIE ART UND WEISE, ES ZU SAGEN, GIBT ES EINE UNBESTIMMTE ZAHL VON MÖGLICHKEITEN. ES GIBT DICHTER, DIE ALLES MÖGLICHE SAGEN, UND DIES IMMER AUF DIE GLEICHE WEISE. SOLCHES ZU TUN HABE IHN NIE GEREIZT; DENN ZU SAGEN GÄBE ES SCHLIEßLICH NUR EINES; DIESES ABER IMMER WIEDER, UND AUF IMMER NEUE WEISE.