Gestern abend in der Aufführung des Schauspielclubs des Saarl. Staatstheaters. Felicia Zeller: „deutsches hysterisches museum“. Premiere in der Inszenierung des Schaupielclubs.
Wie immer bei Laienspielgruppen: Man hat Lust am Spielen, aber nur die wenigsten können es. Das hat im letzten Jahr besser geklappt, in diesem Jahr zeigen sich die Wahrnehmung des Stückes beeinflussende Mängel. Es gibt einige wenige, die ihrer Rolle eine Gestalt geben, ihr Leben einhauchen, wo man das Gefühl hat, hier geht es um etwas. Andere kämpfen leider sehr mit ihrem Text, und man fragt sich, was sollte mir dieser Dialog, diese Szene hier jetzt eigentlich mitteilen. Das fragt man sich übrigens bei dem ganzen Stück. Soviel verschenktes Potential, kein einziger Gedanke wird vertieft, alles nur angeschnitten und sprachlich gibt das auch nur in den allerwenigsten Fällen etwas her. Eine Menge unzusammenhängender Szenen, die einem ernsten Thema, das man durchaus auch hätte klamaukhaft auf die Spitze treiben können, was das Stück aber nicht tut, so dass alles ziemlich wischiwaschi bleibt. Was in der Erinnerung bleibt, sind zwei bis drei doch berührend gespielte Einzelszenen und ein einziger Regieeinfall: wie Claudius (hieß er so?) und Klaus nach jeder ihrer Szenen zusammen auf dem Skatebord wieder zu ihren Sitzplätzen fahren, verquer stehend und die Arme wie ein Engel ausbreitend.
Letztes Jahr war ich zweimal hintereinander in der Aufführung des Schauspielclubs, weil es so mitreißend war. Nächstes Jahr bitte wieder ein besseres Stück!