cLAUDIUS sEIDL SCHREIBT IN DER fRANKFURTER aLLGEMEINEN sONNTAGSZEITUNG VON DIESEM wOCHENENDE EINEN aRTIKEL ZU kULKTU UND tTIP-aBKOMMEN, DEN ICH FÜR ABSOLUT BEMERKENS- UND NACHDENKENSWERT HALTE: eR ENDET MIT FOLGENDER sENTENZ.
„…Kultur ist das Wort, das wir an jede Scheune nageln, die für die Landwirtschaft nicht mehr zu gebrauchen ist, an jede Brauerei, aus der die Bierproduktion ausgelagert wurde. Kultur ist der Nenner, auf welchen sich die Gremien, die Räte, die Jurys einigen können, der Dämmstoff, welcher den Lärm und die Kälte tatsächlicher Konflikte draußen hält, wenn deutsche Funktionäre die Fördermittel vergeben. Sie ist also das Gegenteil dessen, was uns die Kunst sein müsste: Anspruch und Zumutung, Gipfel und Abgrund, eine Herausforderung und vielleicht der Vorschein eines besseren Lebens.
Und schon deshalb haben die Proteste der „Kulturschaffenden, Kultureinrichtungen und Kulturverbände“ mit den tatsächlichen Gefahren des Freihandelsabkommens kaum etwas zu tun. Die Gefahr, um die es hier geht, wäre die, dass wir, die Gesellschaft uns bewusst würden, wie brav, niedlich und obrigkeitshörig unsere Kultur geworden ist:“