Eintrag Nr. 1665 –

Ich habe nicht mit dem Rauchen angefangen, so wie es letztes Silvester mein guter Vorsatz war. Deshalb ist auch nicht alles gut geworden. Aber immerhin habe ich eine schöne Ausstellung in Mannheim gesehen „NUR SKULPTUR“! Sowas gefällt mir: quer durch die Zeiten kombiniert und die Dinge miteinander in Bezug gesetzt, so dass man die AUgen aufmachen und den Verstand scharfstellen muss. (War übrigens mal ein schönes Kompliment so ungefähr 1996: „Bei Deinen Arbeiten muss man den Verstand scharf stellen.“ Ach, lang ist’s her…Fand ich damals aber schön, vielleicht war’s ja auch nur aus Verlegenheit geboren…)(Da fällt mit ein anderer Kommentar einer ehemaligen Mitstudentin ein, so 1994 vielleicht: „Du willst uns doch alle nur irgendwie verarschen.“ Wahrscheinlich auch aus der Verlegenheit geboren…naja).
Was war noch: Viel Umgehenlernen mit Ablehnung. Trotzdem, dass mir das Haus im Kreuz liegt, wieder Annäherung an mein Tun und Neubestimmung desselben. Ein sehr schönes Projekt mit Monika Bagdonaite, Katharina Bihler, Julien Blondel und Stefan Scheib MY WIFE IS A LITTLE KRÄNK. Zwei sehr schöne Ansätze mit Jürgen Küster, von dem ich denke, dass ich vielleicht auch mal so schön klar und entspannt denken kann, wenn ich groß bin. Ein überraschender Auftrag zu Beginn des Jahres, den ich jetzt am Samstag wohl endlich abschließe, der zwar nicht so viel Geld bringt, aber eine schöne Bestätigung war und ggf. auch eine Entwicklung in eine bestimmte Richtung ausgelöst hat. Ein weiterer Auftrag zum Jahresschluß, der eine schöne Arbeit im nächsten Jahr verspricht (und echtes Geld) – wobei ich das alles erst glaube, wenn es der Fall ist. Die Wiederentdeckung der Hefte als künstlerisches Ausdrucksmittel. Die Tagessätze als handgeschriebene Karten als eine Art Multiple, um Ideen in die Welt zu schicken. Zwei gute Bilder (Rosa Bild zu MY WIFE und MADONNA VOR DEM HEIZUNGSROHR). Und das Gefühl, zeichnerisch (für mich selbst) eine ganze Menge bewegt zu haben, will heißen: das Gefühl zu haben, den ein oder anderen Knoten gelöst zu haben. Klingt ja eigentlich alles ganz Null Rhesus positiv. Ja. Und draußen scheint heute zum erstenmal seit Jahren die Sonne!

2 Antworten auf „Eintrag Nr. 1665 –“

  1. so kuhl geschrieben. ich mag deine ironie. das mit dem „verstand scharfstellen“ ist eine tolle metapher. selbst wenn sie damals (was ich bezweifle) aus verlegenheit geschlüpft ist, passt sie zu deiner kunst. es ist mir immer bisschen so wie „finde den unterschied“ beim betrachten deiner bilder (und lesen deiner texte). nur dass ich nicht weiß, womit ich „abgleichen“ soll? mit der illusion von wirklichkeit? 😉
    ich drück dir alle daumen, damit deine kunst wieder sprudeln kann UND auch dass der rubel rollt (einem künstler rolling‘ rubel wünschen? hm, darf frau das? ja!)
    liebgrüß und ein kreatives neues jahr!
    denise

  2. …weiss gar nicht, wie der Kurs des Rubel grade so steht, von mir aus dürfen auch Euros rollen, bin in dieser HInsicht nullkommagarkein Eurogegner… 🙂
    „Finde den Unterschied“ finde ich auch sehr schön. Und auch „nur dass ich nicht weiss, womit ich abgleichen soll“.
    Das gefällt mir sogar sehr gut. Und so geht’s mir ja auch ständig: ich weiß auch nicht, mit was ich abgleichen soll.
    Liebe Grüße und auch Dir ein gelungenes und erfolgreiches Jahr. Vielleicht sehen wir uns späestens mal zum Kunstzwergefestival? Da darf ich dieses Jahr mitmachen! 🙂
    Und nochwas: Hier (und ich hoffe auch sonst überall) darfst Du ALLES sagen!

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