Die Aufführung fand statt im Rahmen der Saarbrücker Sommermusik. Ralf Peter, Tenor und Inszenierung. Nadja Steinhardt, Alt. Thomas Layes, Flügel. Die Bilder wurden auf die komplette Wand an der hinteren Stirnseite des evangelischen Gemeindesaals projiziert. Die Wände in diesem Gebäude sind für Projektionen schwierig, weil wenige, aber doch recht breite, zart-orange angemalte Balken die Wände „zieren“. Im letzten Jahr bei Schönbergs Gurreliedern haben wir dann nur eines der dadurch entstehenden Rechtecke als Projektionsfläche genutzt: Über der Bühne war also immer ein Bild zu einem Lied zu sehen. Das sollte diesmal anders werden: größer, raumgreifender. Doch sah die Projektion auf den Balken einfach nur scheiße aus. Ralf sah das vor mir, als er die Projektion eingerichtet hat. Und hatte die Idee, die Projektion vermittels schwarzer Streifen, die er in Powerpoint eingefügt hat, genau über den Balken zu unterbrechen. Ein gewagtes Spiel und er wollte es mir irgendwie schonend beibringen. Brauchte er aber gar nicht. Das Ergebnis hat mich vom ersten Moment an nicht nur überzeugt, sondern regelrecht umgehauen: So etwas kann man sich im Vorfeld nicht ausdenken: Die orange-Balken erschienen wie schwarze Leisten eines Fensters oder eines Paravents (wozu das milchig und warm wirkende Weiß der Projektion noch beigetragen hat). Genial. So etwas bekommt man im Leben dann manchmal einfach so geschenkt. Von der Darbietung der Musik ganz zu schweigen. Nadja Steinhardt war letztes Jahr beim Gurre schon ein Gänsehaut-Moment und Thomas Layes am Flügel ist einfach nur Kunst pur. Ein Künstler durch und durch. Voller Empfindung und Verstand und in der Lage, das auch in seinem Klavierspiel auszudrücken.