Skizzenbuch und permanenter Ausstellungsraum von Klaus Harth
egozentrifugalkraft wär auch n schönes wort
foto: lisa b.
fotos: lisa b.
Da waren wir gestern: In der Städtischen Galerie in Karlsruhe zur Ausstellung von Leni Hoffmann.
Eine Ausstellung, die ich jedem nur ans Herz legen kann. Hier denkt jemand beim Arbeiten und arbeitet jemand beim Denken, so wie man es sich immer wünscht und wie es eigentlich auch immer sein sollte. Eine Ausstellung, aus der man anders rausgeht, als man reingegangen ist. Etwas, was nachwirken wird. Humor, Ernst, Reflexion. Geile Ideen und Umsetzungen. Das wird nachwirken. Allein schon die gedübelten und überspachtelten Bohrlöcher überall, die mitsprechen und Teil der Veranstaltung sind. Und wahrscheinlich wird es so sein, wie sie es sich wohl wünscht (und in einem Interviewfilm für Wilhelm-Hack-Museum auch ausspricht): Irgendwann wird man diese Räume wieder betreten, in anderem Kontext, ihre Interventionen und Arbeiten werden physisch nicht mehr anwesend sein, aber man wird sie in der Erinnerung wieder mitbringen. „Domodossola“ -> ein kleines Holztäfelchen in Kipplack-Ausführung mit einer kleinen Kugel aufmontiert = da lass ich jegliche Abstraktion für stehen, die ich in den letzten Jahren irgendwo gesehen habe.
Einzig nervt das Aufsichtspersonal in diesem Haus (und nicht nur uns, wie man am ausliegenden Kommentarbuch sehen kann): Verfolgung fast bis auf’s Klo. Kommt man in einen Raum, bewegt sich auch schon sofort jemand auf Dich zu. Ich bin jetzt psychisch halbwegs stabil, aber eigentlich müsste man in unseren zartfühlenden Zeiten verpflichtet sein, eine entsprechende Triggerwarnung auszuhängen: „Achtung, hier werden Ihnen die Aufseher*innen auf die Pelle rücken! Traumatisierte Personen kann das verstören!“ Stasi war gestern.