27. april auf den 28. april

mein traum von heute nacht: ich fahre mit dem zug. Eher ein ICE als nahverkehr. Eine frau steigt ein und setzt sich neben mich. „fährt dieser zug bis darmstadt?“ – „nein, ich fahre nachhause, der zug fährt erst über frankfurt und dann über mainz, aber so weit ich weiß nicht über darmstadt.“ aber dann waren wir eh schon unterwegs. Der nächste bahnhof kommt, leuchtende einkaufspassagen durch die wir in den bahnhof einfahren, ich erkenne es sofort: der darmstädter bahnhof! „sie haben glück, wir fahren doch über frankfurt!“ die frau packt ihre wenigen sachen zusammen. Sie tut das so unendlich langsam, dass ich denke, dass sie den ausstieg verpassen wird. Ich gehe zur tüt, öffne sie schon einmal, alles zieht sich unendlich lang. Sie verlässt dann endlich den zug. Auf ihrem platz entdecke ich zwei dinge, die sie dann doch noch vergessen hat. Scheiße. Ich renne ihr nach, treppe runter, unterführung, treppe rauf, sehe sie, sie freut sich, dass ich ihr die beiden dinge hinterhergebracht habe, bedankt sich. Ich drehe mich um, treppe runter, unterführung, treppe rauf, komme zum bahnsteig und sehe: der zug ist weg. Mit all meinen sachen. Was soll ich tun? Völlig verzweifelt kämpfe ich eine geraume zeit damit, mir klar zu machen, dass das alles nur ein traum war und ich sicher in meinem bett liege. Nichts ist verloren. Ich liege im bett und alles hat noch seine ordnung. Noch im halbschlaf erschließt sich mir die doch ein wenig einfach gestrickte symbolik dieses traums, die auch supergut zu meiner aktuellen situation passt. Klar. Logisch. Alles roger. Aber: warum gerade DARMstadt?

      1. metallisches klopfen: ein mann beim radwechsel. eine frau, der es gelingt, ihm helfend zwischen den füßen umherzuspringen. Auf einem schemel sitzt er vor dem abmontierten reifen. sie trägt dunkelblaue, eng anliegende und und vor allem glänzende stretchhosen. Es soll nach schönen und verlockenden beinen aussehen. Und es sieht nach schönen und verlockenden beinen aus. wie es unter den stretchhosen aussieht und ob der radwechsel gelingt: keiner weiß es. alles ist auf die vermehrung der eigenen art ausgerichtet. Man hätte zum radwechsel auch in die werkstatt gehen können. Tod, wo ist dein stachel? Ein blick in den rückspiegel. Ein blick nach vorne rechts. Die vermehrung der eigenen art ist die vermehrung von neubaugebieten. Sie ist die vermehrung von garagen und alten männern, die in diesen garagen nach dem rechten sehen. Ein empfangener stachel ist ein weitergegebener stachel. Ein kind! Ein kind! Schon wieder ein kind! Es ist ostern und die art vermehrt sich. Das ist das neu geborene leben! Das ist das wiedergeborene leben. Die geburt als hoffnung. Es muss kinder geben, damit die hoffnung nicht stirbt. Es muss garagen geben, damit die hoffnung nicht stirbt. Es muss überhaupt etwas geben, damit es überhaupt etwas gibt. Aber jeglicher blick in jegliche garage zeigt: seit menschengedenken werden kinder geboren und seit menschengedenken wird nichts besser. Die methode ist falsch. Im verhältnis zum tyrannen ist die garage ein relativ junges phänomen.

O S T E R R R E N

so viel in das Theaterprojekt untergetaucht in den letzten Wochen, dass ich gar nicht mehr weiß, wie es ist, ohne Auftrag zu zeichnen … Hier also eine nachgetragene Osterzeichnung (eigentlich eher so was wie Karfreitag, aber ohne Freitag kein Ostermontag). In diesem Sinne.