Folgendes hat Beate Garmer gestern entdeckt (-> „Intelligenz der Pflanzen“ und „Aus Liebe zu den Pflanzen“ von Stefano Mancuso):
Fragmentierte Intelligenz oder von der Anerkenntnis
„In der Wissenschaft gebührt der Ruhm demjenigen, der die Welt von einer Idee überzeugen kann, nicht demjenigen, der die Idee zuerst hatte.“
Francis Darwin (Sohn des Evolutionsbiologen Charles Darwin)
Nur wenigen Wissenschaftlern wird eine auskömmliche und ruhmreiche Existenz als Experten in ihren Fachbereichen zu Teil. Diese verteidigen nicht wenige dann mit allen Kräften und sehen es meist gar nicht gern, wenn Experten benachbarter oder sogar gänzlich entfernt erscheinender Disziplinen, sich in ihre Gefilde vorwagen. Diese Eminenzen haben die Macht zu entscheiden, welche Evidenzen denn nun ernst genommen oder schlicht und einfach ignoriert werden. Doch auch der steuernde Einfluss der Profitorientierung bei der Vergabe von Forschungsgeldern sollte nicht unerwähnt bleiben.
Die Geschichte gibt viele Beispiele von Menschen, die diese Macht in Frage stellten und von der Wissenschaftsgemeinde ausgeschlossen wurden. Dieser Faktor des ernst Nehmens oder nicht ernst Nehmens bezeichnet den toten Winkel unseres gegenwärtigen Bewusstseins. Die Welt ist eine Scheibe und pflanzliche Lebensformen – mit ihren mindestens 99,3 Prozent vorherrschend auf diesem Planeten – besitzen keine ernst zu nehmende Intelligenz.
Unsere fächerbasierte Ausbildung und Forschung führt zu einem fragmentierten Verständnis der Phänomene und setzt der menschlichen Intelligenz enge Grenzen. So kommen wir nur zu Anerkenntnis statt wahrer Erkenntnis oder gar emergenter Intelligenz, die die Talente aller Individuen unserer Art in Kontakt miteinander brächte, wie es das Wurzelsystem jeder Pflanze vormacht. Jede Pflanze ist eine Kolonie von Individuen, die nicht nur verdammt gut miteinander auskommen, sondern sich auch auf wandelnde Veränderungen der Umwelt bestens einstellen können und gemeinsam weit über sich hinauswachsen.