jetzt, 2017

Unter www.utethiel.de findet sich unter dem Reiter „aktuell“ ein Projekt, das ich der näheren Betrachtung unbedingt anempfehlen möchte. (Was ich zum Start des Projektes aber, glaube ich, auch schon mal getan habe).

Parallel zur documenta in Athen und Kassel stellt Ute Thiel dort für jeden Tag ein Foto ein. Parallel dazu finden sich mit der Zeit auch Zitate und Texte.

Eben nach Mittagschlaf den Rechner angeschaltet, obwohl ich mir eigentlich einen Mokka machen wollte.
Und dann ganz lange im „jetzt, 2017“ hängen geblieben.
Vom letzten Eintrag bis zum ersten Eintrag rückwärts Fotos gesehen, Texte gelesen.
Eigentlich fehlen mir die Worte, das auszuloten und meine Begeisterung angemessen auszudrücken über das, was hier gelingt.
So beiläufig all diese Themen anzukicken.
Von der alltäglichen Beobachtung (und hier halten sich dann bildnerische und sprachliche Reflexionen in der Waage) zu Profundem vorzustoßen, und dann wieder den Schlenker zurück zum Abendessen mit MC Escher.
Da kann man lesen und gucken und nachdenken und hängenbleiben und hat eigentlich gar keine Lust mehr, den Rechner auszuschalten.
Man wünscht es sich als Buch, damit man es auch im Liegen lesend und betrachtend genießen kann.
Natürlich ist es gut, dass man weiß: geht die documenta zu Ende, dann findet auch dieses Projekt seinen Abschluss.
Das ist, denke ich, wichtig.
Aber man könnte da auch ewig zuhören, zusehen und mitlesen.
Bei all den Fragen, was nun wichtig ist oder unwichtig, bedeutend oder unbedeutend: hier ist etwas, was zumindest mich berührt, und ich könnte mir vorstellen, dass das auch anderen so geht.
(In meinem Geschimpfe über die diesjährige Landeskunstausstellung habe ich rumgemotzt über Kunst, die nach Kunst aussieht. Und natürlich steht die Gegenfrage im Raum: was kann es denn anderes geben? Ich finde, dieses Projekt von Ute Thiel ist ein solches, für mich gelungenes Beispiel: sieht aus wie eine Sammlung von Fotos, teilweise sogar Schnappschüssen und ein paar Texten dazu, wenn man aber hinguckt und liest und es kapiert, dann entsteht hier große Kunst, beiläufig, aber tiefgreifend, leicht und bedeutend, schöpfend aus Beobachtung, Erfahrung und Leben.)

rapidograph

schnell noch weiterarbeiten, den schwung nutzen, bis die nächste ablehnung ins haus steht

aus meiner Vergangenheit, eine Folge von wohlgeordneten Buchstaben aus dem Jahre 1995

in amerika sind bereits mehrere tausend geräte in gebrauch
und zum schluss noch eine sehr erfreuliche meldung:
ohne gongschlag wird es achtzehnuhrfünfzig
wir berichten über goldenes und bunt-bizarres
bleiben sie dran
speziell von der insel hierher
wieso eigentlich kekse
im museum?
sehr sehr widersprüchlich, aber von daher
stellt es natürlich auch eine herausforderung
dar
ganz traditionell kann jeder, aber
schon in den sechzigern kam der ausbruch
wie man viel freier mit farben und formen 
umgehen kann
ein brustschmuck anstelle eines kleidungsstückes
ist auch sehr apart
aber auch nix neues
dieser trend ist übrigens auch bereits auf den kontinent
übergeschwappt
kleine rote tragbrüste angefertigt
und für die zeit,
wo sie sie nicht mehr tragen können,
gibt es auch das modell aus stahl,
trägt züge des bekannten englischen humors
alles absolut sehenswert
vielleicht auch für sie eine anregung
(1995)

arbeitstag heute

z_17-07-17studie-netz

oben: Studie

unten: Workstation17-07-17arbeitssituation z_17-07-17olympischebohrinsel-netz

oben: olympische bohrinsel, abends

unten: alle leute sind so brav  (beide aktueller Zustand)

zustand_17-07-17braveleute-netz

SCHWEINESONNEN

after the aufbau:DSCN6025

DSCN6021

Schweinesonnen
– Tierdarstellungen in der zeitgenössischen Malerei
Wanderausstellung von Berlin nach Kaiserslautern..
Teilnehmende Künstler_innen in Lautern:
Jens Andres
Jörn Peter Budesheim
Klaus Harth
Vera Kattler
Oliver Kelm
Veronika Olma
Armin Rohr
Eröffnung am 15. Juli in der Eisenbahnstrasse 23 um 19 Uhr im Fuchsbau.

Öffnungszeiten: Do + Fr. 16-18 Uhr, Sam 11-14 Uhr.
Dauer der Ausstellung 15.7.-13.08.2017