neues aus dem landtag

So langsam wachsen die Dinge zusammen, die zusammen gehören: eine wunderhübsche Kombination aus Aldi und Unwetter im Bezug zu Akropolis adieu und Gewitterplitz bringt doch alles auf den Punkt, was Frau Merkel auch so beschäftigt und all die andern:f_landtag_25-09-11

Von wem diese freundlichen Besucher stammen, denke ich zu ahnen: ganz ganz lieben Dank!

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und wer stirpt mit p schreibt muss natürlich auch Gewitterplitze aushalten können.

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und auch der Gesundheitsspruch erfährt so langsam erweiterte Bedeutung. (Und mittlerweile habe ich entdeckt, dass die Gebrauchsanleitung zum Händewaschen viele Menschen fasziniert: sie findet sich sogar im Katalog der „Parlamentarischen Beobachter“! Irre!
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Veranstaltungstipp

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Laut Saarbrücker Zeitung präsentiert Mauricio Kagel unter dem Titel „Eine Brise“ am Sonntag um 17 Uhr in der Försterstraße  eine „Flüchtige Aktion für 111 Fahrradfahrer“. Nun ist Mauricio Kagel am 18.9.2008 in Köln leider verstorben, wird also Probleme haben, seine flüchtige Aktion selbst zu präsentieren (auch Mozart und Strawinsky führen ihre Stücke seit kurzem nicht mehr selbst in die Öffentlichkeit), aber das Liquid Penguin Ensemble macht das schon. 1991 konnte ich Mauricio Kagel bei einem Konzert an der Mainzer Uni noch selbst erleben (am 27.11.91). Und aus dem alten Skizzenbuch habe ich die entsprechenden Skizzen ausgegraben.

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VERANSTALTUNGSTIPP

Heute abend, traurig aber wahr: Verabschiedung vom Atelier von Julia Baur und Maria Montnacher-Becker in Rehlingen-Siersburg.
Am Donnerstagabend, den 22. 9. 2011 öffnet das Atelier von 17-22 h nochmals seine Räume.
Stefan Röhm begleitet an diesem Abend die Ausstellung mit Gitarre & Gesang ( Latin-grooves, Chansons & mehr!).
Die Ateliergemeinschaft freut sich auf Ihr Kommen!
Adresse: Atelier dreimal, Dechant-Held Str.3, 66780 Siersburg (neben der Kirche)

ACHTUNG ACHTUNG ihr menschen auf den gassen und in den straßen und auch ihr, ihr menschen auf dem flachen und behügelten land:

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Am Sonntag findet in Saarbrücken der sogenannte „Tag der Bildenden Kunst“ statt. Früher hieß das mal „Offene Ateliers“ und da hab ich bisher ein einziges mal mitgewirkt, im Jahre des Herrn 1998 (oder wie man heutzutage zu sagen beliebt: in 1998).
Jetzt hat mich Christoph Rammacher in sein Atelier eingeladen zum Mitausstellen. Saarbrücker Straße 112 in Dudweiler. Das freut mich ganz besonders.
Und auch der Landtag des Saarlandes wird seine Pforten dem geneigten Besucher öffnen.
Und man sollte, falls man dort weilt, nicht vergessen, die Treppe hinabzuschreiten, denn dort wird die Ausstellung fortgesetzt. Und einige behaupten sogar, das wären die schöneren Räume…
Es bleibt mir an dieser Stelle auch noch Dank auszusprechen an Dirk Gebhardt, der diese unteren Räume nach seinen Vorstellungen mit meinen Bildern bestückt hat, so dass ich nur noch sprechen konnte: Das kann man nicht besser machen.
Dasselbe gilt für die Idee von Corinna Irmer, die die Vogelschildheckensteckidee ins Spiel gebracht hat. Besser geht nicht und dann kann der Bilder-Autor nur noch anerkennend mit dem Köpfchen nicken.
Schön, wenn man solche Helfer hat!

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Ich für meinen Teil muss die Gesetze der Physik beachten und kann also nicht zu jeder Zeit überall sein.
Ich werde hin und her pendeln zwischen beiden Orten und bei Gelegenheit werde ich auch noch andere Kollegen besuchen.

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Der früher in Mainz lehrende und mittlerweile verstorbene Kölner Bildhauer Ansgar Nierhoff spottete immer ein wenig über die Maler und natürlich insbesondere über die Zeichner, die ja in ihrer Arbeit ach so unentschieden und geschwätzig seien. Mir waren die Bildhauer immer ein wenig fremd; zwar waren sie in ihrer Formfindung entschiedener, aber der Zwang, die Gegend mit irgendwelchen Dingen vollzustellen, um die man dann drumrumlaufen muss, schien mir immer ein wenig, wie wenn ein Hund überall hinpinkeln muss. Bildhauer pinkeln halt optisch. Wir Zeichner packen unsere Produktion in Mappen und Rahmen oder zeichnen gleich in Bücher und belästigen niemanden damit – ab und zu will einer gucken und findet’s scheiße oder gut, wunderbar. Hat halt was mit Denken zu tun und weniger mit Duftmarken setzen. Nichtsdestotrotz habe ich mich zur Erholung nach der Ausstellungsvorbereitung und -eröffnung im Landtag die Tage einer dreidimensional formgebenden Arbeit gewidmet. Da heute alles gerne nachhaltig ist: diese Form verändert sich zwangsläufig und man kann formgeben, soviel man will, das geht wieder aus derselben. As time goes by…Und ich erinnere mich, dass Ansgar Nierhoff mal zu einem Rundgang in der Bildhauerklasse ein Stück Stahl hingestellt hat, das irgendwie farbig gefasst war, und er es ungemein lustig fand, zu sagen, er sei jetzt auch unter die Maler gegangen.

neues aus dem Landtag, Teil 2: das öffentliche Wort:

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hier wächst zusammen, was zusammen gehört: FAIRSAGER und „Wer hier nur einen Vogel erkennt, hat tatsächlich was verpasst!“

Originalität lässt sich nicht aus dem Hut zaubern, wie folgende Sprüche beweisen, die sich auf Zetteln wiedergefunden haben. Eines davon – man denkt es kaum in diesen Zeiten – ist sogar ein nichtkenntlich gemachtes Zitat, quasi Plagiat! Die trauen sich was!!
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Interessant fand ich hier, dass jemand das Filmplakatgesicht zu Perry Rhodan in Kombination mit Leonardos Menschenskizze zu einem homo faber uminterpretiert. Da sind gewisse Montagetechniken ansatzweise verstanden worden. In der Kunst geht das manchmal ein wenig weniger plakativ, aber ein Anfang ist gemacht. Das Punktpunktkommastrich-Gesicht, das sich auf einem einzelnen Zettel fand, habe ich dann als homo ludens, den wir nicht vergessen sollten, einfach mal dazugeklebt (Montagetechnik für Fortgeschrittene) und den Perry Rhodan nochmals zeichnerisch uminterpretiert (nur in was??).
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Ein tapfer gezeichnetes Vögelchen mit dem Spruch „Umwelt singt“: what does it mean? Ich denke mal: Umwelt singt nicht. Vögel vielleicht oder Menschen. So wie auch kein Land Kunst macht. Sondern einzelne Individuen dies vielleicht tun… Darunter spricht sich jemand gegen die Verspargelung der Landschaft aus, womit er, aus der Zeichnung ist das deutlich erkennbar, Windräder meint. Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose. Auf dem Rückweg eben, nachdem ich Kaurismäkis neuen Film Le Havre genossen habe und dessen schöne und fortgeschrittene Montagetechniken, dachte ich, vielleicht sollte man diese Verspargelungszeichnungen mit einer Reihe von Strommasten-Fotos kontern. Wär doch ne Idee. Leute: Klebt Strommastenfotos (oder Zeichnungen)(oder Malereien) darunter! Mein Dank sei Euch gewiss! Ich hab erstmal nur ne Steckdose dazugepinselt und einen Mercedesstern, der den Windrädern so hübsch ähnelt. Übrigens: Das ist Ölfarbe! Und morgen bestimmt noch nicht trocken!!!
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Da hat am Tage der Eröffnung jemand die Anleitung zum guten Händewaschen, die sich auf den Landtags-WCs fand, einfach mal dazugeklebt, wie ich später erfahren habe aus Irritation darüber, dass in einer Landtagstoilette auf solche Grundsätzlichkeiten hingewiesen werden muss. Jetzt hat das jemand mit dem Spruch kombiniert: Gesundheit ist ein teures Hobby. Häh? Auf der zweiten Tafel hat so schön jemand bemerkt, dass das mit der Intelligenz und der Dummheit das Ding halt ist, dass sich jemand Schlaues dumm stellen kann aber eher nicht umgekehrt. Also, vielleicht geht’s doch? Und es fällt einem nochwas anderes ein als: Gesundheit ist ein teures Hobby? Mir fällt z.B. ein, dass auf der Toilette (zumindest der Männertoilette) des Unterlindenmuseums in Colmar (dort, wo sie den Isenheimer Altar haben, eines der besten Bilder, die gibt, hin und geguckt, bevor 2012 endlich die Welt untergeht), also dort gibt es Hinweise in englisch, französisch und deutsch. Während in englisch und französisch sinngemäß steht, man solle die Toilette so hinterlassen, wie man sie selbst vorzufinden wünsche, steht in deutsch schlicht und ergreifend: Hinterlassen Sie die Toilette sauber. Salut Salaud! Oder sau. Äh: Oder so.
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