monochrom, plural

31-08
30-08
Wenn auf einer Seefahrt das Fahrzeug vor Anker geht und du aussteigst, um frisches Wasser zu holen, dann magst du wohl unterwegs noch etwas nebenher tun, etwa eine Muschel oder eine Meereszwiebel aufheben, aber deine Aufmerksamkeit muss auf das Fahrzeug gerichtet bleiben, du musst es beständig im Auge behalten, ob nicht etwa der Steuermann ruft. Und wenn er ruft, dann musst du alles andere liegen lassen, damit man dich nicht gebunden aufs Schiff wirft, wie man es mit den Schafen macht.
So ist es auch im Leben: Ist dir Weib und Kind beschert, wie dort eine Muschel oder eine Meereszwiebel, so darf das kein Hindernis bilden. Wenn aber der Steuermann ruft, dann eile zu dem Schiffe, lass alles liegen und sieh dich nicht um. Bist du aber alt geworden, so entferne dich nicht zu weit vom Schiffe, damit du nicht etwa ausbleibst, wenn da gerufen wird.

kurze Werbeunterbrechung

kik
T. Sarrnazi schreibt in seinem Buch, von unten werde das Volk immer dümmer, weil sich nur noch die Dummen vermehren. Oder mehr vermehren als wie die schlauen. Nungut. Kik ist jetzt ein Laden für die dummen oder lieber für die schlauen, weiß nicht, jedenfalls für die mit weniger Geld, also jedenfalls die, die für wenig Geld dort die Verantwortung für die Werbung tragen, wissen, dass sie besser sind, als wie man glaubt. Bitteschön. Warum vermehren sich die Verantwortungsträger nicht auch weniger in Zukunft.
Ich trage meine Verantwortung gerne auch alleine.
Tschüß!

monochrom, Sonntag

29-08
Sei nicht stolz auf fremde Vorzüge. Wenn ein Pferd stolz wäre und sagen würde: Ich bin schön, so wäre das noch erträglich. Wenn du aber mit Stolz sagen würdest: ich habe ein schönes Pferd, dann bedenke, dass du nur auf einen Vorzug deines Pferdes stolz bist.
Was ist also dein eigen?
Der Gebrauch deiner Vorstellungen. Also, wenn du dich bei dem Gebrauch deiner Vorstellungen gemäß der Natur verhältst, dann magst du mit Recht stolz sein; denn dann bist du auf einen Vorzug von dir stolz,

fast monochrom, Samstag

28-07
Es verrät einen Ungebildeten, wenn man anderen Vorwürfe darüber macht, dass es einem selber schlecht geht; als ein Anfänger in der philosophischen Bildung erweist sich der, der sich selber Vorwürfe macht. Der wahrhaft Gebildete schiebt die Schuld weder auf andere noch auf sich selbst.

monochrom polyblau

27-08
Wenn du irgendetwas beginnen willst, so mache dir klar, welcher Art die Sache ist. Wenn du nun zum Beispiel baden gehst, so stelle dir vor, wie es im Badehaus zugeht: wie sie mit Wasser spritzen, wie sie sich stoßen und schimpfen und andere gar stehlen. Deshalb wirst du mit größerer Sicherheit hingehen, wenn du dir von vornherein sagst: ich will baden gehen und meine Gemütsverfassung in dem Zustand erhalten, wie er naturgemäß ist. So mache es bei allen Dingen. Denn kommt wirklich etwas beim Baden vor, so kannst du dir zur Beruhigung sagen: ich bin ja doch nicht bloß des Badens hingegangen, sondern um meine Gemütsverfassung der Natur entsprechend zu erhalten, und das tue ich nicht, wenn ich mich über derlei Vorkommnisse ärgere.

Nicht die Dinge beunruhigen die Menschen, sondern ihre Meinungen über die Dinge.

So ist zum Beispiel der Tod an sich nichts Furchtbares -, sonst hätte er auch dem Sokrates furchtbar erscheinen müssen – sondern nur die Meinug, er sei schrecklich, ist das Schreckhafte.
Wenn wir also auf Schwierigkeiten stoßen, in Unruhe und Kümmernis geraten, dann wollen wir die Schuld niemals auf einen anderen schieben, sondern nur auf uns selbst, das heisst auf unsere Meinung von den Dingen.

monochrom dunkelblau, windig

26-08

Bei allem, was deine Seele erfreut oder dir einen Nutzen gewährt oder was du lieb hast, vergiss nicht, dir zu sagen: was es eigentlich ist. Fange dabei an den unscheinbarsten Dingen an, wenn dir zum Beispiel ein Topf teuer ist, so denke dir: ein Topf ist es, der mir teuer ist; dann wirst du dich auch nicht aufregen, wenn er zerbricht. Wenn du dein Weib und Kind küssest, so denke dir: du küssest einen Menschen; und du wirst nicht außer Fassung kommen, wenn er stirbt.

polychrom hellgrau

25-08
Merke dir: Die Begierde verheißt die Erreichung dessen, was man begiert; die Abneigung verheißt, nicht auf das zu stoßen, was man vermeiden will. Wer den Gegenstand seines Begehrens nicht erreicht, ist unglücklich; ein anderer ist unglücklich, weil ihm das widerfährt, was er ganz vermeiden will.
Wenn du also nur dem auszuweichen suchst, was unter den Dingen, die in deiner Gewalt stehen, naturwidrig ist, dann wird dir nichts zustoßen, was du zu vermeiden wünschest. Wenn du aber Krankheit, Tod oder Armut zu entgehen suchst, dann wirst du freilich unglücklich werden.
Fort also mit jedem Widerwillen gegen alles, was nicht in unserer Gewalt steht; nicht nur das meide, was naturwidrig ist unter dem, was in deiner Gewalt ist.
Dein Begehren gib vorläufig ganz auf.
Denn du begehrst etwas, was nicht in unserer Macht steht, und was du wohl begehren könntest, davon weißt du noch nichts. Beschränke dich auf das Wollen und auf das Nichtwollen, aber verfahre dabei obenhin, mit Vorbedacht und Gelassenheit.

monochrom glücklich

24-08

Wenn du nach solch hohem Ziele strebst, dann darfst du nicht denken, du brauchtest dich nicht allzusehr anzustrengen, sondern du musst auf manches ganz verzichten, manches einstweilen beiseite stellen.
Wenn du aber danach strebst und zugleich hohen Ämtern und Reichtum nachjagst, so wirst du vielleicht nicht einmal diese Dinge erreichen, weil du zugleich nach jenem strebst.
Jedenfalls dürftest du ganz sicher das nicht erreichen, woher allein Freiheit und Glück kommen.
Bemühe dich daher, jedem uanangenehmen Gedanken sofort zu begegnen, indem du sagst: „Du bist nicht das, was du zu sein scheinst, du bist bloß eine Einbildung.“ Dann prüfe und beurteile ihn nach den Regeln, die du gelernt hast, besonders aber nach der ersten: ob er zu dem gehört, worüber wir frei verfügen können, oder nicht. Und wenn er zu den Dingen gehört, die nicht in unserer Gewalt stehen, dann sage dir sofort: Es geht mich nichts an.

monochrom grau

grau
Was in unserer Gewalt steht, ist von Natur frei, kann nicht gehindert oder gehemmt werden! was aber nicht in unserer Gewalt steht, ist hinfällig, unfrei, kann gehindert werden, steht unter dem Einfluss anderer. Sei dir also darüber klar: wenn du das von der Natur Unfreie für frei, das Fremde dagegen für dein Eigentum hältst, dann wirst du nur Unannehmlichkeiten haben, wirst klagen, wirst dich aufregen, wirst mit Gott und der Welt hadern; hältst du aber nur das für dein Eigentum, was wirklich dein ist, das Fremde dagegen für fremd, dann kann kein Mensch einen Zwang auf dich ausüben, niemand dir etwas in den Weg legen, du wirst niemandem Vorwürfe machen, niemandem die Schuld geben, wirst nichts gegen deinen Willen tun, niemand kann dir dann schaden, du wirst keinen Feind haben, denn du wirst überhaupt keinen Schaden erleiden.

monochrom blau

monochromblau
Das, was für mich an Christoph Schlingensief am überraschendsten war, war eine Fernsehsendung, wo er sich mit Helge Schneider getroffen hat, und die beiden zusammen im Straßencafé sitzend ein Bier getrunken haben. Oder war es am überraschendsten, dass Helge Schneider mit Christoph Schlingensief ein Bier getrunken hat? Anschließend, oder vorher, haben beide zusammen die Mutter des einen oder die Mutter des anderen besucht. So genau habe ich das nicht mehr in der Erinnerung.
Die Kirche der Angst.
Christoph Schlingensief ist tot. Seit gestern. Toter als Sigmar Polke zum Beispiel. Toter als andere allemal.

Von den Dingen stehen die einen in unserer Gewalt, die anderen nicht. In unserer Gewalt steht: unsere Meinung unser Handeln, unser Begehren und Meiden – kurz: all unser Tun, das von uns ausgeht.
Nicht in unserer Gewalt stehen: unser Leib, unser Besitz, Ansehen, äußere Stellung – mit einem Worte: alles, was nicht unser Tun ist.
Epiktet.

Wir werden den Himmel beobachten!

ihr menschen, kauft postkarten!

…zum Beispiel diese 4:
Lisa Borscheid „Beduine“
lisabeduinepk

Klaus Harth: „Was man mit 50Mio noch so alles machen kann…“
geldpostkarte

Klaus Harth: „Die lachende Hausfrau“
dielachendehausfrau

Klaus Harth: „FATAL ERROR“
postkarte-fatalerror

DANKE!

in einer zahl kann man nix tun

knappschaftssprache
Kann mir das mal jemand erklären? Ich habe nichts gegen das Englische, nichts gegen schöne und weniger schöne Fremdwörter, nichts gegen Sprachveränderung; aber bei dem um sich greifenden Gebrauch des Anglizismus „in + Jahreszahl“ habe ich immer das Gefühl, es kratzt jemand rückwärts mit der Gabel über den Teller. Und ab sofort kann ich denjenigen, der dies von sich gibt und/oder schreibt nicht mehr ernst nehmen. Es funktioniert nicht. Disqualified, tuttokompletti. Und wenn ich mich noch so gerne bei der Knappschaft versichern würde: das ist verschissen. Nehmt ein wenig Rücksicht auf in dieser Hinsicht hypersensible Menschen (auch wenn ich der einzige sein sollte, wie es scheint…) und merkt es Euch: In einer Zahl kann man nix tun!

abend ohne spätherbst

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abendliche Zeichnungen, 11.8.10, Öl und Graphit auf Papier, jeweils 32x46cm
Nachmittags gab’s ein Set aus vier Portraitzeichnungen, ebenfalls Öl auf Papier.