Der Sprung berührt, er gelingt, und wir werden zu Ingenieuren unserer Seelen (SMS= save my soul): so endet die Welt!
Skizzenbuch und permanenter Ausstellungsraum von Klaus Harth
Der Sprung berührt, er gelingt, und wir werden zu Ingenieuren unserer Seelen (SMS= save my soul): so endet die Welt!
Graphit auf Papier, 20,5×30,5cm, 29.12.09
„eine weise vor“ startet die 90-Tage-Galerie in Bardenbach ins Neue
Jahr: am Freitag, 1. Januar, 14 Uhr, geben die Künstler Stephan
Flommersfeld und Klaus Harth ein Neujahrskonzert. Die musikalische
Lesung mit Stimmen, Saxophonen, Kupferrohr, Klarinette und Schlagwerk
bildet den Abschluss der Ausstellung „lumpen, klumpen und blüten“ mit
Malerei und Tonarbeiten.
90-Tage-Galerie, Bardenbach, Zum Fels 1, bis 24. Januar,
Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag, 17 bis 20 Uhr, Sonntag, 15
bis 18 Uhr.
Öl auf Leinwand, 70x80cm, 25.12.09
Das angekündigte Neujahrskonzert zur Finissage der Ausstellung „lumpen, klumpen und blüten“ wird am 1. Januar 2010 um 14 Uhr in Bardenbach stattfinden. Wir haben es Peter Weber gewidmet. Wäre schön, wenn einige um diese Zeit bereits wach wären, um einen angenehmen Nachmittag mit uns zu verbringen.
Öl auf Leinwand, 20.12.09, 30x70cm
Öl auf Leinwand, 20.12.09, 70x80cm
An einem meiner Geburtstage, Anfang März 2005, war ich das letztemal in Paris. Schnee in Paris konnte ich mir überhaupt vorher nicht vorstellen. Ich war alleine dort und nachdem ich am ersten Abend mit Müh und Not ein Zimmer gefunden hatte, hab ich mich ziemlich verflucht: bescheuerte Idee – alleiner als alleine in Paris an einem verschneiten Abend kann man sich nun wirklich kaum vorkommen. Ich wackelte zum Platz de la Sorbonne, um dem I-Tüpfelchen ein weiteres Tüpfelchen aufzusetzen und einen fehlgeleiteten Doppelpunkt draus zu machen: denn mit diesem Platz verband mich eine schöne Erinnerung von vor ca. 18 Jahren. War aber gar nicht so schlimm wie ich dachte. Sah halt im Schnee alles anders aus als dunnemals im Sommerschein. Aber jetzt: Ich gucke in eine Buchhandlung und dort wird ein Sachbuch angepriesen eines französischen Sachbuchautoren (so lässt sich vermuten) und ich gucke zweimal und kanns nicht glauben: dort auf dem Buchumschlag bin ich selbst, um einiges dünner, ranker und schlanker, aber eindeutig ich selbst, am Strand stehend, Meer hinter mir, kein Schnee weit und breit, in der Rolle eines französischen Sachbuchautoren! Und jetzt kommst Du. Wenn man sich selbst im Schaufenster ansieht in einer Rolle, die man bisher noch nicht gekannt hat, dann ist man auf der Stelle nicht mehr alleine. Also zurück ins Hotelzimmer und geschlafen. Am nächsten Morgen Sonnenschein und leichter Schneefall. Und genauso, wie das wahr war, was oben geschrieben steht, ist es wahr, dass eine dieser leichten Schneeflocken, auf dem Weg zum Picasso-Museum, ganz in der Nähe des Centre Pompidou, von oben kommend eine 180-Grad-Wendung wieder nach oben und zurück macht und in meinem linken Nasenloch zärtlich entschwindet. Danach war ich unverwundbar. Jedenfalls für diese paar Tage in Paris im Schnee.
Öl, Leinwand, 50x60cm, 17.12.09
20.12.09
Öl auf Leinwand, 50x60cm, 17.12.09
Öl auf Leinwand, 50x60cm, 15.12.09
Öl auf Leinwand, 50x60cm, 14.12.09
Öl auf Leinwand, 50x60cm, 13.12.09
Acryl, Aquarell auf Karton, 9.12.09
Tusche, Graphit und Öl auf Karton, 29x42cm, 13.12.09
Peter war ein Traueranzeigen-Leser. Gäbe es eine überregionale Zeitung nur mit Traueranzeigen, dann hätte er sie abonniert. Gestern bei der Trauerfeier in der evangelischen Kirche in Wiebelskirchen, direkt neben dem Haus, in dem er gewohnt hat (nicht nur das: das Licht, das die Kirche abends beleuchtet hat, war zum Teil auf seinem Hausdach montiert), stand ein Foto auf dem Altar: so konnte er alle nochmal mit seiner nicht unterzukriegenden Lebensfreude, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht brechen ließ, anstrahlen. Und die Tatsache, dass er es (bisher) tatsächlich auf drei (in Worten: 3!) Traueranzeigen gebracht hat, hätte ihn sicher zum Lachen gebracht. Zumindest diebisch gefreut.
Im Jahre 2005 hat er mir für das Honecker-Museum zwei Geschichten erzählt. Hört zu. Und die, die Ihr nicht das Glück hattet, ihn zu kennen, trauert darum, dass Euch in Eurem Leben etwas Wichtiges entgangen ist.
Die Zeichnung oben stammt von Peter selbst. Sie ist wohl das ultimative Selbstportrait…
Die letzten Tage der Kunststoffe-Woche waren derart anstrenend, dass die täglichen Werkstattberichte dem Kraftverbrauch zum Opfer gefallen sind. Gerade haben wir uns nochmals den BLOW UP-Film im Kino 8 1/2 angesehen, die Räume sind geräumt und wir haben heute morgen eine schöne Lesung aufgeführt. Zum erstenmal absolut frei improvisiert, wie eine öffentliche Generalprobe. Jetzt wollte ich mich hinsetzen und die letzten Tage hier Revue passieren lassen, als mich die Nachricht erreicht, dass Peter Weber am Freitag überraschend verstorben ist. Das verbietet erst einmal alles Weitere.
Immer wieder schade ist es, wenn gute Dinge nicht wahrgenommen werden. Zum Andersen-Vortrag von Prof. Dr. Heinz Günnewig kamen gerade mal etwas über eine handvoll Besucher. Zu einem energischen und mitreißenden und gleichwohl informativen wie unterhaltsamen Vortrag. An einer Stelle gab es sogar Szenenapplaus einer begeisterten Zuschauerin! Immerhin wurde daraufhin wenigstens ein Buch verkauft. Und ich selbst werde mir wohl auch eines leisten. Ich brauche ein Ladengeschäft! Wenn Leute kommen, und man denen etwas zeigen kann, an dem man selbst Vergnügen hat, dann macht das unendlich viel Spaß!
Heute waren allerdings nicht soviele Interessenten da. Eine Frau, von Julia Baur auf die Ausstellung hingewiesen, kommt rein und ruft: das ist doch Ute Thiel! Woher kennen Sie Ute Thiel?
Um 21 Uhr dann die Lesung von Bernadette Guesnard-Meisser, unterstützt von Bernhard Lins und mir. Nicht geprobt, zum erstenmal habe sich alle drei zusammen gesehen, quasi eine öffentlicheGeneralprobe: Aber selten war ein Auftritt so locker und unaufgeregt und hat soviel Spaß gemacht! Und anschließend noch eine kleine Küchenfete und Musik machen mit einem Profi! Yesjawoll!